Wer trommelt denn da?

Buntspecht-Männchen mit Haselnuss; © B. Rosenberger
Im Rahmen einer Artikelserie stellt der Naturschutzbund Oberösterreich heuer „Vögel und ihre Besonderheiten“ vor. In der zweiten Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Waldvögel, insbesondere der Spechte.

Sehr früh im Jahr beginnen die Spechte zu balzen und zu trommeln. Wussten Sie, dass Spechte zu den Nicht-Singvögeln gehören? Dabei ähnelt das Trommeln der Spechte dem Gesang der Singvögel: damit Es werden damit Brutpartner angelockt, Reviere abgegrenzt und die eigene Fitness demonstriert. Mit Nahrungserwerb hat diese Art der Sprache nichts zu tun.

Beide Geschlechter trommeln

Einen sehr kräftigen Trommelwirbel hat unser größter Specht, der Schwarzspecht. Er ist zwei bis vier Kilometer weit hörbar und kann bis zu drei Sekunden lang dauern. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ein Specht mit rund 20 Schlägen pro Sekunde trommelt.

Bereits Ende März, Anfang April wird der Nachwuchs großgezogen. Spechte zimmern sich ihre Bruthöhlen selbst – mit Ausnahme des in Oberösterreich akut vom Aussterben bedrohten Wendehalses. Schwarzspecht, Weißrückenspecht, Grauspecht, Grünspecht, Buntspecht, Dreizehenspecht, Mittelspecht und Kleinspecht sind Brutvögel in unserem Bundesland. Sie sind Standvögel und auch in der kalten Jahreszeit bei uns zu beobachten.

Der bekannteste und verbreitetste „Baumeister des Waldes“ ist der schwarz-weiß-rote Buntspecht. Ihm verdanken viele Tiere ihre Nisthöhlen. Buntspechte bauen sich sogar ein Werkzeug, die „Spechtschmiede“! In geeigneten Astgabeln klemmen die geschickten Vögel Nüsse und Zapfen ein, um sie zu zerlegen und an die nahrhaften Samen heranzukommen. Passt die Astgabel nicht richtig, hauen die Spechte sich ihr Werkzeug selbst zurecht.

Im Gegensatz zu den Kultur- und Feldvögeln, deren Bestände massiv schrumpfen, geht es Vogelarten, die in Wäldern leben, europaweit relativ gut. Und dank erfolgreicher Naturschutzarbeit sind auch seltene Arten, wie der Seeadler wieder im Aufwind.

Melden Sie uns Ihre Vogelbeobachtungen auf www.naturbeobachtung.at oder über die gleichnamige, kostenlose App am Smartphone!

Lesen Sie auch die erste Ausgabe der Artikelserie „Vögel und ihre Besonderheiten“ hier nach.

24.04.2024

Zurück

.