Rabenvögel ins rechte Licht gerückt

Zu den Beschreibungen von Elster, Aaskrähe, Rabenkrähe, Nebelkrähe, Eichelhäher, Dohle, Kolkrabe und Saatkrähe

Elster (Pica pica)

© Josef Limberger

Elstern gehören zur Familie der Rabenvögel. Markant ist ihr langer keilförmiger Schwanz, der eine Länge von ca. 20 cm erreicht. Die Elster hat ein schillerndes metallisch grünes und blaues Federkleid, auf den ersten Blick wirkt es schwarz-weiß. Erkennbar an ihrem laut schackernden Ruf. Am Boden bewegt sie sich mit hüpfenden Sprüngen oder langsam wackelndem Laufen fort. 

Krähen und Elstern füttern ihre Brut hauptsächlich mit „schädlichen“ Insekten und ernähren sich selbst zum Großteil davon. Sie entfernen sogar Tierkadaver rasch und kostenlos, die in großer Zahl unserem Straßenverkehr zum Opfer fallen. Und sie bewirken mit dem „Nesträubern“ bei Amseln und anderen häufigen Kleinvögeln, dass sich diese nicht über alle Maßen vermehren. Es wurde auch schon beobachtet, dass Krähen und Elstern Parasiten von Schafen oder Rindern picken.

 

Aaskrähe (Corvus corone)

© Josef Limberger

Aaskrähen sind Allesfresser und ernähren sich u.a. von Insekten, Würmern, Kleinsäugern, Jungvögeln, Eiern, toten Fischen, Aas, Früchten, Samen und Abfällen. Die Vögel sind Tagzieher und übernachten in Gemeinschaftsschlafplätzen. Ihre Nahrungssuche erfolgt im Flug, zu Fuß oder von Bäumen aus. Ihre Nahrung wird mittels Schnabel aber auch mit dem Fuß aufgelesen. Reviere werden durch besondere Kondition oder Körpergröße erworben. Revierpaare haben meist Dauerreviere. Zur Geschlechtsreife der Aaskrähe kommt es im 2. Lebensjahr und nach 3-5 Jahren beginnt die Fortpflanzung. Das mehrjährige Zusammenbleiben von Aaskrähen ist erwiesen, somit kann man von Dauerpaaren ausgehen. Oft wird der Nistplatz des Paares bis zu 30 m hoch in Bäumen gebaut, aber auch in kleineren Gehölzen. Hier werden Laubbäume bevorzugt. Das Innere des Waldes wird von Aaskrähen sowohl bei der Nestplatzwahl als auch als Lebensraum vermieden. Die Dauer des Nestbaus beträgt ungefähr 4-7 Tage, in welchen das Paar gemeinsam oder auch einzeln Äste, Moos, Gras, Tierhaare und Federn zu einem Nestplatz zusammentragen. Während das Weibchen 4-6 Junge ausbrütet, wird es vom Männchen am Nest gefüttert. Die Brutzeit dauert etwa 18-20 Tage und danach verbringen die Jungen 30-35 Tage im Nest.

 

Eichelhäher (Garrulus glandarius)

© Josef Limberger

Der Eichelhäher ist ein sehr intelligenter Waldvogel, der seinen Namen seiner Lieblingsspeise verdankt. Bis zu zehn Eicheln kann er im Kehlsack transportieren. Die Baumfrüchte versteckt er dann sorgfältig als Wintervorrat im Boden. Da er aber am Ende doch nicht alle Verstecke wieder findet, können viele der Eicheln auskeimen und zu neuen Nahrungsbäumen heranwachsen.

Der Eichelhäher besitzt einen typischen Rabenvogelhabitus. Der runde Kopf trägt am Scheitel ein beigeweiß, schwarz gestricheltes Gefieder, welches bei Erregung gesträubt wird. Die Kehle ist weiß mit einem schwarzen Bartstreifen. Die Grundfarbe ist rosabraun, auf dem Rücken ist der Eichelhäher jedoch dunkler werdend gräulich rotbraun gefärbt. Besonders auffällig sind die Handdecken (Flügelseiten), welche eine blaue Färbung mit schwarzer Bänderung aufweisen. Direkt dahinter befindet sich auf den Flügeln und am Bürzel ein weißer Fleck, der vor allem beim Auffliegen ins Auge fällt. Der Schwanz ist schwarz bis dunkelbraun gefärbt. Auffälliger als sein Aussehen ist sein typisch heiserer rätschender Warnruf, der sich zu einem lauten Kreischen steigern kann. Zuweilen gibt der Vogel auch Töne von sich, die dem des Mäusebussards zum Verwechseln ähnlich sind.
Der Flug über längere Strecken ist unstet flatternd, über kurze im tief schwingenden Bodenflug.

 

Dohle (Corvus monedula)

© Josef Limberger

Beheimatet ist die Dohle in Europa, nordwestlichen Afrika, Iran, nordwestlichen Indien und Sibirien, lebt also in der borealen, gemäßigten, mediterranen Steppen und Wüstenzonen der West- und Zentralpaläarktis.
Als Lebensraum bevorzugt sie lichten, parkartigen Altholzbestand und ab und zu auch Buchenwälder, Felswände und Abbrüche sowie Gebäude mit zahlreichen Nischen inmitten der Großstadt. In der Nähe des Brutplatzes zieht sie extensiv genutzte Acker- und Wiesenlandschaft oder Brachflächen zur Nahrungsversorgung vor. 

Die Dohlen sind sehr soziale Rabenvögel und leben in Kolonien. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von: Schnecken, Käfern, Heuschrecken, Spinnen, Würmern, Fallobst, Samen und Getreidekörnern, Mäusen, Fröschen, aber auch von unserem Müll. Ihre Nahrung suchen Dohlen auf Wiesen, Viehweiden, abgeernteten Feldern oder in städtischen Grünanlagen. In der Landwirtschaft werden sie als nützliche Helfer bei der biologischen Schädlings-bekämpfung angesehen. Auf Viehweiden frisst die Dohle neben den Bodeninsekten auch die Ektoparasiten der weidenden Tiere.

 

Saatkrähe (Corvus frugilegus)

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Die geselligen Saatkrähen, welche in der Regel viel größere Schwärme bilden, als die Rabenkrähen, brüten meist in großen Kolonien. Sie errichten ihre Reisignester in Baumgruppen der offenen Landschaft. 
Das Weibchen legt zu Beginn der Brutzeit im Februar 3 bis 6 blaugrüne, braungefleckte Eier ins Nest. Während das Weibchen die Eier alleine ausbrütet, kümmert sich das Männchen um ausreichend Nahrung und beschützt das Nest und sein Weibchen. Nach 17 bis 19 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden von beiden Eltern gefüttert, bevor sie nach ca. 35 Tagen flügge sind. Sie bleiben bis zum nächsten Jahr bei den Eltern im Familienverband oder schließen sich einer Junggesellengruppe an. Ein Brutpaar brütet nur einmal pro Jahr. 

Bei uns ist die Saatkrähe als Wintergast aus dem Norden Russlands über die Wintermonate zu beobachten.

 

Kolkrabe (Corvus corax)

© Josef Limberger

Der bussardgroße Krähenvogel hat einen kräftigen, langen, nach unten gebogenen Schnabel. Sein Gefieder ist komplett schwarz und hat je nach Lichteinfall einen grünlichen oder blauvioletten Schimmer. Die Beine sind genauso schwarz wie sein Schnabel, nur die Iris ist dunkelbraun. Die Federn an der Kehle können abstehen (besonders beim Rufen). Seine Schwanzfedern sind am Ende keilförmig.

 

 

 

 

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