Durch seine schwarz-gelbe Färbung ist er eine spektakuläre Erscheinung und mit keinem anderen Lurch zu verwechseln. Übrigens gibt es keine zwei Feuersalamander (Salamandra salamandra), die einander gleichen. Jeder hat ein individuelles Fleckenmuster, das regional auch ganz unterschiedlich ausgeprägt ist. Bei uns fühlt er sich in Laubmischwäldern mit großem Buchenanteil so richtig wohl. Wichtig ist für ihn das Vorhandendein kleiner Fließgewässer und Gräben. Als Winterquartiere dienen dem Schwanzlurch beispielsweise Höhlen.
Warmduscher ist der Feuersalamander keiner: Das Wasser muss schon recht kühl, etwa acht bis elf Grad Celsius sein, damit es ihm behagt und er im Frühling darin seine Larven ablegt. Seine Fortpflanzungsweise ist eine Besonderheit unter den Lurchen, denn nach der Paarung an Land und innerer Befruchtung findet die komplette Eientwicklung im Mutterleib statt. Die kiementragenden Larven, meist 30 bis 80 Stück, bei denen bereits die Beinchen ausgebildet sind, werden von den Weibchen in Flachwasserbereiche von Bächen abgesetzt. Mitte Juli bis September verlassen die Jungtiere dann das Gewässer.
Regenliebhaber
Dass er im Volksmund „Regenmandl“ genannt wird, kommt nicht von ungefähr, da er bei regnerischem Wetter besonders gerne unterwegs ist. Zum einen läuft er dann nicht Gefahr auszutrocknen und zum anderen sind bei diesem Wetter auch Schnecken, Asseln und Regenwürmer überaus aktiv, die der Feuersalamander zum Fressen gern hat. Durch seine kräftige Statur, er kann eine Länge von bis zu 20 Zentimeter und ein Gewicht von über 40 Gramm erreichen, ist er auch in der Lage größere Insektenlarven und Kleinkrebse zu überwältigen.
Durch Gift geschützt
Die deutsche Bezeichnung der Art geht auf den Aberglauben zurück, dass die Tiere ins Feuer geworfen, durch ihr giftiges Hautsekret die Glut löschen würden. Schon die alten Römer hatten davor gewarnt, dass der Feuersalamander mit seinem Gift „ganze Völker vernichten“ könne.
Es stimmt zwar, dass der Feuersalamander über Hautdrüsen giftige Substanzen absondern kann, für Menschen ist dieses Sekret aber relativ harmlos. Bei Kontakt mit Wunden oder mit den Schleimhäuten kann es allerdings zu Reizungen kommen. Das Hautgift schützt den Feuersalamander vor Infektionen und dient der Abwehr von Fressfeinden.
Trotz Warntracht in Gefahr
Der Verlust beziehungsweise die Zerschneidung seines Lebensraumes bedrohen den Feuersalamander massiv, auch der Eintrag von Düngemitteln und der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden wirkt sich negativ auf die Bestände aus, weshalb er mittlerweile in Österreich zu den gefährdeten Amphibienarten gezählt wird. Auch aus Asien eingeschleppte Chytridpilze bringt ihn in akute Gefahr. Ist der Salamander erst einmal infiziert, stirbt er meist innerhalb weniger Tage.
Auf Grund der aktuellen Gefährdungssituation und die Tatsache, dass die Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, bescherten ihm die Kür zum „Höhlentier des Jahres 2023“. Dieser Wahl durch den Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher schließen sich der Verband Österreichischer Höhlenforscher (VÖH) und die Schweizer Kollegen und Kolleginnen an.
Sie haben einen Feuersalamander beobachtet? Dann melden Sie diesen oder andere Tier- und Pflanzenarten bitte auf der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes unter www.naturbeobachtung.at.
Feuersalamander-Modelle zum Anmalen mit individuellem Fleckenmuster finden Sie im Shop des Naturschutzbundes Oberösterreich.
10.03.2023