Die Tage werden sonniger, wärmer und länger. Die Brutzeit der Vögel beginnt und somit die letzte Chance, die Nisthilfen zu reinigen, eventuell zu reparieren oder neue anzubringen. Alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken sowie alte Eier oder tote Küken sollten aus den Nistkästen entfernt und entsorgt werden, damit die frische Vogelbrut nicht von Krankheitserregern befallen wird. Da Höhlen- und Halbhöhlenbrüter das alte Nest nicht entfernen und ihr neues Nest darüber bauen, gibt es ansonsten bald Platzprobleme im Nistkasten. Dann haben Beutegreifer leichtes Spiel. Sie können sich aus den vollgestopften Höhlen leicht Eier oder Jungvögel herauszuholen.
Schon allein deshalb macht die jährliche Entleerung Sinn. Zum Reinigen können Sie den Kasten mit einem Schaber oder einem kleinen Besen gründlich ausgeputzen. Dieser Tipp von Ursula Asamer hält garantiert Parasiten fern: "Wenn Sie Zeit dazu haben, Anissamen in einem guten Bioöl ausziehen. Ansonsten Anissamen in Öl geben und auf 60 Grad Celsius für 30 Minuten erhitzen und damit die Kästen auspinseln."
Vor Überraschungen bei der Nistkastensäuberung ist man nie gefeit. Es empfiehlt sich daher, bei den zu kontrollierenden Kästen kurz anzuklopfen, damit der mögliche Hauseigentümer, etwa Mäuse oder Schläfer, gewarnt ist und seine Behausung verlassen kann.
Anbringen von Bruthilfen
Bevor man sich dazu entschließt eine selbst gebaute oder gekaufte Nisthilfe aufzuhängen, sollte man sich folgende Fragen stellen: Finden die Tiere, die den Nistkasten beziehen sollen, hier einen geeigneten Lebensraum? Habe ich genug heimische Sträucher und Pflanzen, die Insekten als Nahrung für die Jungen bereit halten? Bin ich bereit, den Nistkasten viele Jahre hindurch zu betreuen? Dieser sollte zumindest einmal im Jahr (idealerweise im Spätherbst) gereinigt werden.
Die künstliche Bruthöhle sollte an einer ruhigen, geschützten Stelle im Schatten oder Halbschatten in zwei bis drei Meter Höhe hängen. Das Einflugloch ist idealerweise nach Osten oder Südosten ausgerichtet und davor keine Sitzstange montiert. Sie erleichtert einerseits den Beutegreifern das Herausangeln der Jungtiere und andererseits können sich die Altvögel beim Anflug mit hoher Geschwindigkeit daran verletzten, wie es bei den Mauerseglern der Fall sein kann.
Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Alunägel und -schrauben. Hängen Sie den Nistkasten so auf, dass er für die Reinigungsarbeiten gut erreichbar ist und sich der Kasten leicht öffnen lässt. Wenn Sie dann noch verschiedene Kastentypen (erhältlich in unserem Shop) in mindestens zehn bis 15 Meter Entfernung zueinander anbringen, steht einem geschäftigen Treiben während der Brutsaison nichts mehr im Wege. Falls es Ihnen bei Ihren Vogel-Beobachtungen gelingt, Fotos von Ihren gefiederten Untermietern zu machen, dann melden Sie diese doch auf unserer Naturbeobachtungs-Plattform www.naturbeobachtung.at.
24.02.2023