Gut gemeinte Tierliebe schadet Wasservögeln

© Heidi Kurz

Das Füttern von Wasservögeln macht vor allem Kindern und älteren Menschen Freude. Dieses von Tierliebe herrührende Verhalten der Menschen hat für stehende Gewässer jedoch eine fatale Wirkung. Es scheint harmlos, ist jedoch für die Natur ein großes Problem, weiß Naturschutzbund Oberösterreich Mitarbeiterin Heidi Kurz.

Die bei uns im Winter anzutreffenden Wasservögel sind gut an die klimatischen Verhältnisse angepasst und finden auch bei Schnee und Kälte ausreichend Nahrung. Wer Enten, Schwäne, Gänse und Möwen füttert, schadet den Vögeln und ihrem Lebensraum. Zum einen sind Reis, altes Brot oder Ähnliches keine artgerechte Nahrung, zum anderen verschlechtert sich an stehenden Gewässern durch Nahrungsreste und Tierkot die Qualität des Wassers. Der biologische Abbau von 1,5 Kilogramm Brot verbraucht mehr als 1 Kilogramm Sauerstoff und dadurch können mehr als 100 Kubikmeter Wasser völlig sauerstofffrei werden. Fischsterben, die Bildung von Faulschlamm und die völlige Eintrübung des Gewässers durch Algenblüten sind mögliche Folgen, berichtet Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich.

Darüber hinaus versammeln sich an den Futterstellen übernatürlich viele Wasservögel, wodurch die Übertragung ansteckender Krankheiten wie Salmonellen erleichtert wird. Durch herumliegende Nahrungsreste werden zudem auch Ratten angelockt, die sich aufgrund des hohen Nahrungsangebotes stark vermehren. Die Vögel stellen sich auf das viele Futter ein und verlieren dadurch ihre natürliche Nahrungssuche.

Wasservögel zu beobachten ist faszinierend, das geht aber auch ohne Füttern, appelliert der Naturschutzbund Oberösterreich.

 

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