Kurz vor Schulschluss leisteten dreißig Schülerinnen und Schüler der Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung Elmberg, Linz einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt: Sie unterstützen den Naturschutzbund Oberösterreich und dessen Stiftung für Natur beim Management von invasiven Neophyten wie dem Einjährigen Berufskraut auf einer artenreichen, naturschutzfachlich äußerst wertvollen Wiesenfläche in Luftenberg.
Das Einjährige Berufkraut ist ein invasiver Neophyt, eine gebietsfremde Pflanze, die sich in den letzten Jahren rasch ausbreitet. Der Korbblütler, welcher ursprünglich aus Nordamerika stammt und im 18. Jahrhundert als Zierpflanze nach Mitteleuropa eingebracht wurde, hat Blüten, welche einem Gänseblümchen ähneln. Allerdings sitzen auf dem bis es zu eineinhalb Meter hohen Stängel immer mehrere Blütenköpfchen. Eine einzige Pflanze kann bis zu 50.000 winzige Samen produzieren, die durch den Wind kilometerweit vertragen werden. Dadurch verbreitet sich dieser konkurrenzstarke, pflanzliche „Alien“ massiv in artenreichen Wiesen und auf Viehweiden- ein Problem nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die Landwirtschaft, da das Einjährige Berufkraut zwar nicht giftig ist, aber von Nutztieren nicht gerne gefressen wird. Ein Zurückdrängen ist äußerst aufwändig, da nur das Ausreißen der Pflanze mitsamt der Wurzeln vor der Samenbildung Wirkung zeigt.
Um auf dem Halbtrockenrasen in Luftenberg, betreut von der Stiftung für Natur des Naturschutzbundes Oberösterreich, die heimische Pflanzenvielfalt zu bewahren, wurden einen Vormittag lang von den zukünftigen Landwirtinnen und Landwirten das Einjährige Berufskraut und andere invasive Neophyten ausgerissen und dann fachgerecht entsorgt, um eine Ausbreitung auf der Fläche einzudämmen. Zuvor erhielten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Vortrags vom Naturschutzbund Informationen, warum ein Management von invasiven Neophyten in der Landwirtschaft und im Naturschutz von so großer Wichtigkeit ist.
Neophyten haben keinen oder einen nur sehr geringen ökologischen Wert, sie dienen heimischen Tieren kaum als Nahrung. Zudem verdrängen sie heimische Pflanzenarten und somit auch Tierarten und führen dadurch zu einer Abnahme der Artenvielfalt.
11.07.2024