Neues von Wespenbussard "Alina"

Portrait eines Wespenbussards. © H. Kurz

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) – ein Langstreckenzieher

Obwohl der Name vermuten lässt, dass der Wespenbussard mit Bussarden (Buteo) verwandt ist, gehört er einer eigenen Gattung (Pernis) an. Abgesehen vom Namen, zeichnen ihn mehrere Besonderheiten aus, so der Naturschutzbund Oberösterreich

Gleich am ersten Blick fällt der Wespenbussard durch seine leuchtend gelben Augen und die schlitzförmigen Nasenlöcher auf. Er ist in etwa so groß wie ein Mäusebussard, jedoch schlanker und die Flügel sind schmaler. Die Flügelspannweite liegt bei zirka 130 Zentimeter und das Gewicht beträgt zirka 750 Gramm, wobei die Männchen immer leichter sind als die Weibchen und zusätzlich durch ihren blaugrauen Kopf gut erkennbar sind.

Wespenbussard "Alina" nach der Freilassung. © R. Pockfuss

Afrika als Winterquartier

Der Lebensraum des Wespenbussards erstreckt sich über ganz Mitteleuropa, wo der Greifvogel in strukturierter Landschaft nahe dem Wald lebt. Allerdings findet man ihn bei uns nur von Ende April bis Mitte September. Das Winterhalbjahr verbringt der Zugvogel nämlich in Afrika südlich der Sahara. Der Naturschutzbund Oberösterreich erwähnt, dass diese Vögel im zweiten Lebensjahr kein Zugverhalten zeigen und auch den Sommer über in Afrika verbringen. Wie der Name andeutet, frisst der Wespenbussard liebend gerne Wespen, deren Larven und andere Insekten, aber auch Frösche und Jungvögel. Damit ihn seine Beute nicht stechen kann, hat er eine dicke, mit Schuppen übersäte Haut an den Beinen und am Kopf.

Zugrouten von Wespenbussard "Alina". © K. Langer

 

Wespenbussard-Weibchen bei OAW

In der Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes Oberösterreich lebt derzeit ein Wespenbussard-Weibchen als Dauerpflegling, welches leider nicht mehr ausgewildert werden kann. Erfreulicherweise konnte aber letztes Jahr ein weiblicher Wespenbussard beringt und besendert wieder in die Freiheit entlassen werden. Seither übermittelt der Solarsender regelmäßig Daten zu „Alinas“ Standort. Der Vogel wurde nach einer fleißigen ehrenamtlichen Helferin von OAW benannt. Ihren letzten Winter hat „Alina“ in der Elfenbeinküste verbracht und sich zum Brüten in Europa in Bayern niedergelassen. Sie flog alleine im September 2021 während ihres Zuges ins Winterquartier 5.460 Kilometer.

Sie haben einen Wespenbussard gesehen oder sogar fotografiert? Bitte melden Sie diesen, gerne auch andere Tier- und Pflanzenarten, auf der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes unter www.naturbeobachtung.at.

 

16.12.2022

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