Schwingenmauser – eine gefährliche Zeit für Wasservögel

Rücksicht beim Wassersport!

Die Krickente brütet an störungsarmen Stillgewässern. © J. Limberger

Federn sind für Vögel charakteristische Hautausbildungen aus Keratin und bestehen aus demselben Material wie menschliche Haare und Fingernägel. Es gibt im Wesentlichen zwei Haupttypen von Federstrukturen - und zwar das Groß- und das Kleingefieder. Diese Federtypen nutzen sich im Laufe der Zeit trotz permanenter Pflege, mit der die Vögel viel Zeit verbringen, unterschiedlich schnell ab und müssen daher gelegentlich erneuert werden. Den Wechsel des Federkleides nennt man Mauser, erklärt der Naturschutzbund Oberösterreich.

Dass den Vögeln während der Mauser längere Zeit Federn fehlen, kann als Nachteil gesehen werden, da zum Beispiel die Isolierung beeinträchtigt wird oder die Flugfähigkeit vermindert ist. Während der Mauser bleiben die meisten Vogelarten flugfähig, da die Federn nach und nach erneuert werden. Dabei fallen die Federn nicht wahllos aus, sondern folgen einem artspezifischen Muster, um die Flugfähigkeit zu erhalten.

Völlig flugunfähig

Manche Arten jedoch mausern alle Flügelfedern gleichzeitig, um die Zeit der Beeinträchtigung zu verkürzen, so der Naturschutzbund Oberösterreich. Sie können bis zu ihrer Erneuerung, in der so genannten Phase der Großgefiedermauser, für drei bis sechs Wochen überhaupt nicht fliegen. Beispiele hierfür sind vor allem Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Enten, Taucher und Rallen wie etwa das Blässhuhn. Die Mauser beeinträchtigt aber nicht nur die Gefiederfunktionen, sie ist auch sehr energieaufwändig. Um das schnelle Wachstum der neuen Federn zu bewältigen, den auftretenden Isolationsverlust auszugleichen und die Flugbehinderung zu kompensieren, muss der Vogel dementsprechend mehr Nahrung aufnehmen. Daher wechseln die Vögel das Federkleid nicht in Zeiten mit geringem Nahrungsangebot. Dennoch kann jeder weitere Energieverlust während dieser Zeit, verursacht zum Beispiel durch jegliche Störung, folgenschwer für den Energiehaushalt und somit für die Gesundheit des Vogels sein. Die Mauserperiode stellt daher eine Phase erhöhter Mortalität da.

Boote können unbemerkt invasive Tierarten und Krankheiten verbreiten. © NBOÖ

Schilfbereiche bitte meiden!

An den oberösterreichischen Seen finden Wasservögel ideale Bedingungen für die Mauser vor allem in Flachwasserzonen mit angrenzendem Schilfgürtel. Die flugunfähigen Vögel verbergen sich tagsüber im überfluteten Schilfgürtel. Bei Störung durch Badegäste, Wassersport und Bootsverkehr fühlen sie sich bedroht und werden in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Geeignete Bereiche sind in den Hauptmausermonaten Juli bis September allerdings sehr rar. Deshalb appelliert der Naturschutzbund Oberösterreich diese Ruhezonen in den Sommermonaten den Wasservögeln zu überlassen.

 

Quagga-Muschel und tödliche Krebspest – unsichtbare Gefahr für die Gewässer

Eine meist unbemerkte Gefahr für unsere Seen und Teiche birgt die Verschleppung von Larven der Quagga-Dreikantmuschel oder Zoosporen der Krebspest durch die Verwendung von Schwimmhilfen. Vor allem in sensiblen Gebieten wie Naturschutzgebieten sollte man daher auf Stand-Up-Paddles, Schwimmmatten und Boote verzichten, um nicht ungewollt invasive Arten wie die Quagga-Dreikantmuschel oder die Krebspest in das Gewässer einzutragen.

Reinigungstipp: Desinfizieren Sie Ihre Schwimmhilfen oder lassen Sie diese mindestens 48 Stunden völlig austrocknen!

30.07.2025

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