Vorsicht Falle – tödliche Gefahren für Wildtiere im Garten und rund ums Haus vermeiden

Blindschleiche; © H. Kurz

Naturschutztipp vom Naturschutzbund Oberösterreich

Nicht nur wir Menschen leben in Städten und Dörfern, auch zahlreiche Tierarten nutzen unsere Siedlungen als Lebensraum. Vor allem naturnah gestaltete Gärten erweisen sich als kleine Paradiese, in welchen sich die verschiedenste Gartenbewohner tummeln. Doch Vorsicht! Rund ums Haus lauern auf Wildtiere zahlreiche Fallen, wie Schächte und Abgänge, Swimmingpools und Regentonnen, Kamine sowie Mauern und Zäune. Selbst eine achtlos weggeworfene Dose oder Flasche kann zum Massengrab werden. Mit oft einfachen Maßnahmen lassen sich die meisten dieser Risiken vermeiden und damit viele Tierleben retten, so der Naturschutzbund.

Ebenerdig angelegte Licht- oder Entwässerungsschächte sind für bodenlebende Kleintiere eine tödliche Fallgrube. Kellerabgänge haben eine ähnliche Wirkung. Amphibien, Reptilien, aber auch viele Insekten und Kleinsäuger fallen auf ihren Streifzügen hinein, finden keinen Ausweg und sterben qualvoll. Mit wenig Aufwand lassen sich diese Gefahrenquellen absichern. Mit einem feinmaschigen Gittergeflecht oder einer Abdeckung werden Schächte entschärft, bei Kellerabgängen ermöglicht ein raues Brett mit Querrillen den Kleintieren den rettenden Ausstieg. Bei Neubau eines Schachtes lässt sich durch eine Überhöhung des Randes von vornherein dieses Problem vermeiden.

Kamine, Lüftungs- und Gebläseschächte sind für Vögel tückische Fallen. Nicht selten plumpsen Dohlen und Waldkäuze hinein und können bestenfalls rußgeschwärzt und fast verdurstet gerettet werden. Gitter oder Abdeckungen verhindern Verluste.

Wasserstellen mit glattem, steilen Rand wie Swimmingpools, betonierte Löschteiche und Regentonnen bergen Gefahrenpotential. Naturfreunde sollten deshalb Wassersammelgefäße abdecken oder ein Brettchen als Rettungsfloß auf der Wasseroberfläche schwimmen lassen. Bei Swimmingpools und betonierten Löschteichen sind Ausstiegsrampen lebensrettend.

Braunbrustigel; © J. Limberger

 

 

Bis zum Boden gezogene Mauern und Zäune zerschneiden den Siedlungsraum und hindern Kleintiere am Wandern. Zäune sollten daher einen Bodenabstand von 15-20 cm haben. Bei Mauern sind alle 10-15 m Durchschlupflöcher von 20×20 cm einzuplanen. Am besten setzt man aber eine Hecke aus einheimischen Sträuchern anstelle von Zäunen und Mauern. Sie bietet Lebensraum, Nahrung und Durchgang in einem.Nicht zuletzt der Igel wird es danken, denn was viele nicht wissen: Igel haben riesige Streifgebiete. Vor allem männliche Igel sind leidenschaftliche Langstreckenläufer. Auf der Suche nach Futter und Weibchen durchstöbern sie ein Gebiet von bis zu 100 Hektar, was etwa 130 Fußballfeldern entspricht. Selbst ein großer Garten kann also niemals alleine als Lebensraum für nur einen einzigen Igel dienen.

Der Naturschutzbund ruft zur Förderung und Erhalt der Artenvielfalt im Siedlungsgebiet durch Entschärfung von Tierfallen rund ums Haus und im Garten auf.

Bitte heimische Wildtiere im Garten auf www.naturbeobachtung.at, der Citizen-Science-Plattform vom Naturschutzbund, melden.

01.05.2024

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