Warum ich? Der Fichtenkreuzschnabel – ein merkwürdiger Vogel

Fichtenkreuzschnabel-Männchen © Frank Vassen / Wikipedia

Nicht nur der gekrümmte und an den Spitzen gekreuzte dicke Schnabel ist ein markantes Merkmal von uns Finkenvögel, sondern auch die Zeit in der wir unseren Nachwuchs großziehen.

Hoch oben in den Bäumen, vor allem in Fichten, turnen wir, kopfüber und den Schnabel als drittes Greiforgan einsetzend, im Geäst herum. Mit unserem Werkzeug, den gekreuzten Schnabelspitzen werden die Schuppen der reifen Zapfen abgespreizt, um an die Samen zu gelangen. Gefressen werden auch Tannen-, Lärchen-, Kiefern- und Latschensamen. Vielleicht habt ihr Menschen uns schon einmal an unterschiedlichen, anthropogen entstandenen Quellen wie Mörtel, Straßensalz, Salzlecken oder sogar Holzwände, die mit Salzlösung gegen den Hausbock bespritzt wurden, „knappern“ gesehen? Dieses Verhalten zeigen wir, um Mineralstoffe aufzunehmen.
 
Die Zapfenreife bestimmt die Brutperiode
Da wir auch unseren Nachwuchs mit Koniferensamen füttern, legen wir die Brutphase in die Zeit des größten Angebots an Nahrung, vorwiegend zwischen Dezember und Mai. Je nach Angebot kommt es zu keiner, einer oder zwei Bruten im Jahr. Das Nest, welches von unseren Weibchen alleine gebaut wird, ist ein Napf mit einem Unterbau aus Koniferenreisern und einer inneren Lage aus Moos, Flechten und Halmen. Die Mulde ist dick mit Bast, Holzmulm, Haaren und Federn gepolstert. Sobald es fertig ist, werden im Tagesabstand drei bis vier Eier gelegt und diese, bei Kälte bereits ab dem ersten Ei, von unseren weiblichen Vögeln zwei Wochen lang bebrütet, während die Männchen unter uns das Futter bringen.
Nach dem Schlupf müssen die bedunten Nesthocker gehudert (gewärmt) und gefüttert werden. Nach weiteren zwei Wochen verlassen die Jungen das Nest und werden weitere drei Wochen versorgt, bevor sie mit uns erwachsenen Tieren noch über längere Zeit als Familie zusammen bleiben.
 
Haben Sie diesen kleinen Singvogel schon einmal beobachtet oder sogar fotografiert? Dann melden Sie uns das doch auf unserer online-Plattform www.naturbeobachtung.at.
 
 

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