Wer klopft denn da? – Spechtschäden an Gebäuden

Fotomontage © J. Limberger

Bei den Spechten findet der Höhlenbau einerseits im Frühling vor der Brutzeit, andererseits im Spätsommer und Herbst, wenn die Jungvögel neue Reviere besetzen und sich Schlafhöhlen zimmern, statt. Eine Buntspecht-Höhle wird bevorzugt in mindestens drei Meter Höhe errichtet, kann bis zu 50 Zentimeter tief sein und hat einen Innendurchmesser von zehn bis 15 Zentimeter. Der Naturschutzbund Oberösterreich weist darauf hin, dass Spechte nicht nur Bruthöhlen, sondern auch mehrere Schlafhöhlen anlegen. Einmal vorhandene Höhlen eines Reviers werden immer wieder neu ausgebaut und mehrfach benutzt.

Rätselhafte Löcher am Haus

In den letzten Jahren häufen sich beim Naturschutzbund Oberösterreich die Meldungen über Spechte, die Löcher in Fassaden, manchmal auch in Holzbalken oder -verkleidungen hacken. Meist sind Gebäude betroffen, die in der Nähe größerer Baumbestände stehen und eine Wärmedämmfassade besitzen. Diese klingen für Spechte ähnlich wie leicht zu bearbeitende Baumstämme. Dabei entspricht der dünne Verputz der Rinde und das Isoliermaterial aus Polystyrol oder Mineralwolle ähnelt morschem Holz.

Bevorzugte Angriffsstellen sind die Hauskanten oder die Umgebung der Fenster. Je weicher und rauer der Verputz ist, umso besser können sich die Vögel daran festhalten. Je dünner er ist, umso leichter wird er bearbeitet. In den meisten Fällen werden in die Isolierung regelrechte Höhlen gebaut. Dabei dürfte die Nahrungssuche selten der Beweggrund dafür sein, so der Naturschutzbund Oberösterreich

Abwehrmaßnahmen

Das Anbringen von Girlanden aus dünnem Alublech oder Spiegelfolien, die sich im Wind bewegen, kann in vielen Fällen schnellen Erfolg bringen. Diese sollten aber möglichst dicht und flächig angebracht werden. Ebenso können Windspiele und Windräder verwendet werden. Da sich die Spechte jedoch daran gewöhnen, sollte des Öfteren umgestaltet werden, plädiert der Naturschutzbund Oberösterreich.

Als dauerhafte Abhilfe werden stärkere Mineralputze oder sehr glatte, harte Putze, auf denen die Spechte keinen Halt finden, empfohlen. Wenn nur die Hausecken betroffen sind, kann man diese mit dünnem Metallblech verkleiden, auf dem sich die Vögel ebenfalls nicht festhalten können.

Sie haben einen Specht an einer Hausfassade beobachtet oder sogar fotografiert? Dann bitte machen Sie eine Meldung, gerne auch von einer anderen Tier- und Pflanzenart, auf der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes unter www.naturbeobachtung.at.

 

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