Wolfsaktivität in OÖ: Naturschutzbund fordert kostendeckende Unterstützung bei Herdenschutz

© Josef Limberger

Stellungnahme des Naturschutzbundes Oberösterreich zur Presseaussendung von Landesrat Hiegelsberger (14.6.2020): Verstärkte Wolfsaktivität in Oberösterreich - Aktuelle Vorkommnisse und Wolfsmanagement

Der Naturschutzbund begrüßt die Umsetzung des Wolfs-Managementplans des Landes Oberösterreich mit intensivem Monitoring und geschulten, regionalen Wolfsbeauftragten als erste, kompetente Ansprechpartner für Betroffene sowie die Zahlung einer Entschädigung für gerissene Nutztiere. Auch die Bereitstellung von Informationen über präventive Herdenschutzmaßnahmen durch die Landwirtschaftskammer Oberösterreich ist ein wichtiger Schritt, die Akzeptanz innerhalb der Bauernschaft zu erhöhen.

Effektive Herdenschutzmaßnahmen wie Zäunung, Behirtung und Herdenschutzhunde sind allerdings – vor allem auf Almen – zeit- und kostspielig. Sie benötigen Fachwissen und Vorlaufzeit. Der Naturschutzbund fordert daher eine bessere fachliche und situationsangepasste Beratung durch Herdenschutzberater vor Ort sowie vor allem eine bessere finanzielle Unterstützung von Tierhalten. Nach EU-Recht ist der Herdenschutz zu 100% über EU-Fonds förderfähig. Eingeschlossen sind die Kosten für Zäune, Hunde, Zusatzarbeit und Erhaltungsmaßnahmen. Andere Bundesländer sind hier schon weiter. So werden in Vorarlberg das Zaunmaterial und Weidezaungeräte zur Errichtung von Nachtpferchen auf Almflächen zur Gänze gefördert. In Tirol und Salzburg gibt es Notfallkits zum Ausleihen als erste Schutzmaßnahme nach einem Übergriff. Nur durch einen möglichst guten Schutz von Nutztieren vor Wolfsrissen wird es gelingen, dem Wolf auch bei uns wieder seinen angestammten und ökologisch wichtigen Platz in der Natur einräumen zu können.

 

 

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