Zwei adulte Mäusebussarde (Weibchen und Männchen) mit Schädel-Hirn-Traumata wurden Anfang Dezember 2013 von Reinhard Osterkorn in Waldhausen im Studengau beziehungsweise Veitsberg bei Gallneukirchen abgeholt und in die Greifvogel-Pflege- und Aufzuchtstation des Naturschutzbundes Oberösterreich in Linz - Ebelsberg zur Gesundpflegung gebracht. Gut erholt und topfit konnten die beiden Bussarde schließlich am 28. Jänner 2014 wieder ausgewildert werden.
Zuvor wurden sie noch mit Radolfzeller Alu-Ringen individuell markiert, vermessen und gewogen. So können bei einem etwaigen Wiederfang wichtige Populationsparameter, wie zum Beispiel die Überlebenswahrscheinlichkeit und der Bruterfolg der Vögel geschätzt werden. Ebenso gibt jede Meldung eines beringten Individuums Aufschluss über dessen „persönlichen“ Lebenslauf. Die wissenschaftliche Vogelberingung ist eine der effektivsten Methoden zur Erforschung von Biologie, Ökologie, Verhalten, Zugbewegungen, Reproduktionserfolg und Populationsentwicklung der Vögel, die ganz unmittelbar auch dem Vogelschutz dient.
Mäusebussarde sind in fast allen Landschaftsformen zu beobachten, sowohl im Tiefland als auch im Gebirge und leben außerhalb der Fortpflanzungsperiode im offenen, waldlosen Gelände, im Winter bei Schneelage gern in feuchten Niederungen, fliegen aber am Abend zum Schlafen meist in den Wald. Die Altvögel sind überwiegend Standvögel, die Jungbussarde hingegen ziehen größtenteils im Herbst in südwestlicher Richtung ab und überwintern hauptsächlich in Frankreich. Zu den Standvögeln kommen noch solche Mäusebussarde, die aus weiter nördlich oder östlich gelegenen Regionen stammen und bei uns überwintern.