Achtung Verwechslungsgefahr: Silberreiher - Weißstorch

Artenschutz-Tipp des Naturschutzbundes Oberösterreich

© Josef Limberger

In letzter Zeit erreichen den Naturschutzbund immer wieder Anfragen, welche überwinternde Weißstörche betreffen.  

Zwar lassen im Herbst einzelne Weißstörche den Abflugtermin ins Winterquartier verstreichen und versuchen, die kalte Jahreszeit in Mitteleuropa zu überstehen, allerdings handelt es sich bei den Meldungen auch oft um Verwechslungen mit dem Silberreiher. Dieser stattliche Reiher ist in den letzten Jahren vermehrt den Winter über in Oberösterreich zu beobachten.

Bei genauem Hinsehen sind Weißstorch und Silberreiher trotz ähnlicher Gestalt leicht zu unterscheiden: Das Gefieder des Weißstorches ist schwarz-weiß gefärbt, die Beine und der Schnabel sind rot. Der Silberreiher trägt hingegen ein reinweißes Federkleid. Die langen Schreitbeine sind schwarz, der dolchförmige Schnabel gelb. Im Flug hält der Weißstorch den schlanken Hals ausgestreckt, während der Silberreiher – wie alle Reiherarten – ihn S-förmig einzieht.

Während der Brutzeit ist der Silberreiher auf große Schilf- und Röhrichtbestände in Feuchtgebieten angewiesen. Am einzigen, regelmäßig besetzten österreichischen Brutplatz, dem Neusiedler See, zählt man mittlerweile mehrere hundert Brutpaare. Doch vor allem außerhalb der Brutzeit ist der prächtige Schreitvogel zunehmend dazu übergegangen, auch in der offenen Feldflur abseits von Gewässern Nahrung zu suchen. Zu seiner Beute zählen hier vor allem Kleinsäuger wie Wühlmäuse. Besonders beliebt sind Brachen mit einem entsprechend hohen Nahrungsangebot. Die Erschließung neuer Nahrungsgründe am Land ist wohl der Grund, warum immer mehr Silberreiher in Mitteleuropa fast ganzjährig anzutreffen sind und nur mehr ein Teil der Vögel im Hochwinter nach Süden ausweicht.

 

 

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