Alles im Fluss

© Christian Deschka

Lebewesen haben unterschiedliche Verbreitungsgebiete und kommen innerhalb dieser nicht überall gleich häufig vor. So wird man beispielsweise bei einer Wanderung entlang eines Baches in verschiedenen Abschnitten unterschiedliche Lebensbedingungen und Arten finden. Die Ökologie ist jenes Teilgebiet der Biologie, die solche Phänomene untersucht.

Ökologen beschäftigen sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und deren Umwelt. Sie versuchen dabei insbesondere die Verbreitung und Häufigkeit der einzelnen Lebewesen zu erklären. Dies geschieht, indem von Wissenschaftlern der abstrakte Begriff „Umwelt“ in einzelne, zähl- und messbare Bestandteile zerlegt wird. Dabei kann es sich einerseits um unbelebte „Faktoren“ wie geologischen Untergrund, pH-Wert, Wassertemperatur, Fließgeschwindigkeit, Sauerstoffgehalt, … handeln. Andererseits beeinflussen andere Lebewesen in Form von Artgenossen, Konkurrenten, Parasiten, Krankheitserregern und Fressfeinden Verbreitung und Häufigkeit einer Art.

Fischregionen

Bei einer längeren Flusswanderung wird man in verschiedenen Flussabschnitten auf ganz unterschiedliche Lebensgemeinschaften treffen, die im wahrsten Sinne des Wortes fließend ineinander übergehen. Der durch kaltes, schnell fließendes, sauerstoffreiches und nährstoffarmes Wasser gekennzeichnete Oberlauf ist beispielsweise die Heimat von Bachforelle, Koppe, Bachneunauge, Flussperlmuschel, Flusskrebs, Köcherfliegenlarve, … Bachabwärts wird das Wasser kontinuierlich etwas wärmer, langsamer, sauerstoffärmer, nährstoffreicher, … Daher werden die vorhin genannten Arten durch andere abgelöst, die sich im Laufe der Evolution besser an die hier herrschenden Bedingungen angepasst haben. Die nun folgenden Abschnitte werden nach den bekanntesten Fischen in „Äschenregion“, „Barbenregion“ und „Brachsenregion“ eingeteilt. Greift der Mensch z.B. durch Flussbegradigung, Ufergehölzbeseitigung, Nährstoffeintrag, … in das Gefüge aus Umweltfaktoren ein, verschieben sich diese Lebensgemeinschaften im Fluss.

Christian Deschka, Naturschutzbund BG Mühlviertel West

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