Als echter Baumbewohner verbringt das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) fast sein ganzes Leben in den Baumwipfeln. Mit seinen langen, scharfen Krallen ist es ein äußerst geschickter und flinker Kletterer. Ihre gebogene Form ermöglicht das schnelle Kopfüber-Klettern an Baumstämmen, aber auch an Hausfassaden. Zielsicher können durch einen Sprung Entfernungen von vier bis fünf Metern überbrückt werden. Den Schwanz verwendet das Eichkätzchen dabei zum Steuern. Ebenso dient er als Balancierhilfe und wird bei der Kommunikation mit Artgenossen eingesetzt. Jetzt im Winter hält der buschige Schwanz aber auch schön warm, wenn sich das Hörnchen mit ihm bedeckt.
Die Fellfarbe variiert von Hellrot bis zu Braunschwarz. In der kalten Jahreszeit zieren lange Pinselhaare die Ohren des Eichkatzerls.
Eichhörnchen bauen überdachte Nester (Kobel) auf einzelnen, hohen Bäumen, aber sie bewohnen auch verlassene Spechthöhlen oder alte Nester von Krähen oder Elstern. Die Kobel sind meist wasserdicht und bieten im Winter einen guten Wärmeschutz. Meist werden mehrere Nester gleichzeitig genutzt.
Obwohl es zu den Nagetieren gehört, ist das Eichhörnchen ein Allesfresser, dessen abwechslungsreicher Speiseplan je nach Jahreszeit stark variiert. Ein Großteil der Nahrung besteht aus Nüssen, Früchten sowie Samen. Daneben werden auch wirbellose Tiere, Vogeleier und Jungvögel gefressen. Im Herbst legen die possierlichen Nager Vorräte für den Winter an.
BEOBACHTUNGSTIPP: Die flinken Eichkatzerl sind in Wäldern aber auch Parks und Gärten zu Hause. Da sie keinen Winterschlaf halten, sind sie auch in der kalten Jahreszeit meist einige Stunden pro Tag aktiv und auf Futtersuche. Mit etwas Glück lassen sich die Tiere daher an Vogelfutterstellen beobachten. Auch anhand ihrer typischen Fraßspuren an Nüssen oder Zapfen kann man Eichhörnchen nachweisen.
Das Projekt „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ ist eine Initiative von Naturschutzbund Österreich und Naturschutzbund Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich & EU (Fördergeber), Biologiezentrum Linz, apodemus OG & KFFÖ (Fachpartner).