Der Stinker mit der dunklen Maske

Artenschutz-Tipp des Naturschutzbundes Oberösterreich

Der Iltis gehört zur Familie der Marder. Er hat, wie für die Familie typisch, einen langgestreckten Körper mit kurzen Beinen. Der Iltis ist etwas kleiner als der bekannte Steinmarder und besitzt, im Verhältnis zum Körper, einen kürzeren Schwanz. Während der Steinmarder ein häufiger Kulturfolger ist, dessen Bestände in den letzten Jahrzehnten anstiegen, wurden Iltisse eher seltener. Dies hängt wohl damit zusammen, dass der Iltis schwerpunktmäßig entlang von Gewässern in Feuchtgebieten vorkommt und dort vorzugsweise Amphibien jagt. Das Beseitigen der Uferbegleitvegetation und Trockenlegung durch Drainagierung und Aufschüttung brachten Jäger und seine Beute in Bedrängnis, so Christian Deschka von der Naturschutzbund-Regionalgruppe Mühlviertel West.
 
 

Der einzelgängerisch lebende Iltis ist dämmerungs- und nachtaktiv und nur mit äußerst viel Glück zu beobachten. Bei laufenden Tieren fällt oft der gekrümmte Rücken auf. Während Beine, Unterseite und Schwanz dunkel schwarzbraun gefärbt sind, scheint an den Flanken und am Rücken die gelbliche Unterwolle hell durch. Ganz typisch ist das maskenartige Gesicht: Von der weißlichen Grundfärbung hebt sich eine dunkle Maske um die Augen ab, die sich am Nasenrücken bis zum ebenfalls dunklen Nasenschwamm nach vorne zieht. An den Ohren fällt ebenfalls der Kontrast zwischen dunkler Basis und hellen Rändern auf.

Fotofalle © Wolfgang Sollberger

© Ria Trouw

Fühlt sich der Iltis in die Enge getrieben, sondert er aus den gut entwickelten Analdrüsen ein stinkendes Sekret ab, das seine Verfolger abwehren soll. Dies ist selbst für Menschen derart eindrucksvoll, dass sich im allgemeinen Sprachgebrauch die Redewendung „stinken wie ein Iltis“ eingebürgert hat. Es hat den Menschen aber nicht davon abgehalten, den Iltis – zum Haustier gezähmt – als Frettchen zu halten. Dieses wird seit 2.500 Jahren als Helfer bei der Kaninchenjagd eingesetzt. Mittlerweile erfreut sich das Frettchen aber auch als Heimtier steigender Beliebtheit und wird sogar in Wohnungen gehalten.

Der Schutz und Erhalt von Feuchtlebensräume wie Erlenbruchwälder oder Feuchtwiesen hilft nicht nur dem „Stinker mit der dunklen Maske“, sondern auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten, appelliert der Naturschutzbund. Weitere Infos über den Iltis finden Sie hier.

Viele weitere Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt des Mühlviertels finden Sie auf der Homepage der Naturschutzbund-Regionalgruppe Mühlviertel West.

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