Der Wespenbussard – ein außergewöhnlicher Greifvogel

© Andreas Trepte

Der Wespenbussard setzt sich am Waldrand auf einen Ast und sucht ein paar Minuten lang den umliegenden Boden nach ein- und ausfliegenden Wespen ab. Wenn er kein Flugloch entdeckt, fliegt er 50 Meter weiter und scannt erneut die Umgebung. Macht er ein Wespennest ausfindig, gleitet er zum Eingang und beginnt mit seinen hühnerartigen Grabbeinen zu scharren. Dass er dabei von Wespen wild umschwärmt wird, lässt ihn kalt: Schlitzförmige Nasenlöcher und eine dichte Befiederung aus steifen Federn – besonders zwischen Schnabelgrund und Augen - schützen ihn gut vor Stichen. Er buddelt sich z.T. 40 cm tief in den Boden und stützt sich dabei mit Flügeln und Schwanz ab. Gefundene Wespenwaben zieht er heraus und frisst die Larven vor Ort oder bringt sie zum Nest, um sie an die Jungen zu verfüttern.

Unterschiede zum Mäusebussard

Der Wespenbussard ist in den meisten Jahren deutlich seltener als der Mäusebussard. Er ist als Wespenjäger ein ausgeprägter Zugvogel, der nur von April bis September bei uns anzutreffen ist und den Winter südlich der Sahara verbringt. Der Wespenbussard ist in Größe und Flugbild dem Mäusebussard ähnlich, kann mit etwas Übung aber daran erkannt werden, dass er eine Spur größer und zierlicher ist. Der schlanke, oft graue Kopf verleiht dem sitzenden Wespenbussard mitunter ein taubenartiges Aussehen. Am Schwanz hat der Wespenbussard eine breite Endbinde und zusätzlich an der Schwanzbasis zwei breite dunkle Querstreifen. Die eher pfeifenden Lautäußerungen sind besonders um diese Jahreszeit zu hören, wenn Wespenbussardfamilien am Himmel kreisen. In den nächsten Wochen kann man Trupps von 20 und mehr Wespenbussarden beobachten, die in lockeren Verbänden Richtung Gibraltar und Afrika ziehen, so Christian Deschka von der Bezirksgruppe Mühlviertel West des Naturschutzbundes.

 

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