"Duftende Schönheit lichter Wälder" - der Echte Seidelbast

Echter Seidelbast © Claudia Leitner

Nicht nur die weißen Blüten von Schneeglöckchen und Schneerose sind im ausgehenden Spätwinter in den Wäldern Oberösterreichs zu finden. Auch der Echte Seidelbast (Daphne mezereum) beginnt bereits im Februar, März zu blühen. Die rosa gefärbten, stark duftenden Blüten fallen auf, insbesondere wenn da und dort noch Schnee liegt.

Der Echte Seidelbast wächst als kleiner, wenig verzweigter Strauch im Unterwuchs von kalkhaltigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern. Die reichlich Nektar spendenden Blüten erscheinen noch vor den Laubblättern – ein großes Glück für im Falterstadium überwinternde und zeitig im Frühjahr fliegende Schmetterlinge wie beispielsweise Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und C-Falter. Der Naturschutzbund bittet daher, blühende Zweige der nach dem Oberösterreichischen Naturschutzgesetz vollkommen geschützten Pflanze nicht zu pflücken, sondern den hungrigen Insekten zu überlassen.

Auch Bienen profitieren von dem frühen Nektarangebot. „Seidel“ kommt von Zeidler, eine früher gebräuchliche Bezeichnung für Imker, und weist auf die Bedeutung des Seidelbasts als eine der ersten Bienentrachtpflanzen hin.

Die leuchtend roten, erbsengroßen und äußerst giftigen Früchte des Seidelbasts reifen im Spätsommer. Sie stellen für Vögel wie dem Rotkehlchen einen wohlschmeckenden Snack dar. Menschen sollten sich aber nicht zum Naschen verführen lassen. Schon wenige Beeren führen zu schweren Vergiftungserscheinungen. Auf der Haut löst der Pflanzensaft heftiges Brennen aus, dabei kann es zur Blasen- und Pustelbildung kommen, so Julia Kropfberger vom Naturschutzbund Oberösterreich.

Sein wissenschaftlicher Name lautet Daphne mezereum. Daphne war eine griechische Bergnymphe und wurde von ihrem Vater, dem Flussgott Peneios, in einen Lorbeerstrauch verwandelt, um sie vor den Nachstellungen des Gottes Apoll zu schützen. Da die Blattform des verwandten Lorbeer-Seidlbasts an den Lorbeer erinnert, wurde die Pflanzen-Gattung nach dem unglücklichen Mädchen benannt.

Der Naturschutzbund Oberösterreich setzt sich für eine vielfältige Natur, so auch für den Echten Seidelbast und seinen Lebensraum, ein.

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