Bläulinge - Ein blaues Wunder erleben!

Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling © Josef Limberger

Sie sind Kinder des Sommers, an heißen Tagen kann man sie an geeigneten Standorten wie Feucht-, Mager- und Trockenwiesen noch in beträchtlicher Anzahl entdecken. Wie kleine blaue Edelsteine flattern die Falter aus der Familie der Bläulinge über die Wiesen. Doch nicht alle Bläulinge sind tatsächlich blau. Von den 54 heimischen Arten gibt es auch Vertreter mit bräunlichen, orangen oder gefleckten Flügeln.

Den blau gefärbten Flügeloberseiten der Männchen vieler Arten verdankt die Familie jedoch ihren Namen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich häufig ein wenig in ihrem Aussehen, oft sind diese Unterschiede auf der Oberseite der Flügel zu sehen. Die für die Artbestimmung charakteristischen Merkmale finden sich zumeist auf den Flügelunterseiten, weiß die Mag. Gudrun Fuß, Ökologin des Naturschutzbundes OÖ.
Unter den Bläulingen gibt es einige Arten, die am hinteren Rand der Hinterflügel ein kleines “Schwänzchen” tragen, was sich in der deutschen Bezeichnung „Zipfelfalter“ wiederspiegelt, andere wiederum sind auf der Flügeloberseite hauptsächlich orange gefärbt und werden daher landläufig als „Feuerfalter“ bezeichnet.

Ameisen und Großer Wiesenknopf

Manche Bläulingsarten wie der Dunkle (Maculinea nausithous) und der Helle Wiesenknopfameisenbläuling (Maculinea teleius) haben im Laufe der Evolution einen sehr komplexen Lebenszyklus entwickelt, der an das Vorhandensein des Großen Wiesenknopfes und bestimmter Ameisenarten gebunden ist, verrät die Ökologin des Naturschutzbundes OÖ. Die Wiesenknopfameisenbläulinge legen ihre Eier in die Blüten des Großen Wiesenknopfes, wo die geschlüpften Raupen zunächst auch fressen. Die Raupen des letzten Larvenstadiums lassen sich dann zu Boden fallen und vorbeilaufende Ameisen tragen sie in ihr Nest, da sie ein Sekret abgeben, das gerne von den Ameisen gefressen wird. Im Ameisennest ernähren sich die Raupen räuberisch von der Ameisenbrut und verpuppen sich auch dort. Von den Ameisen werden sie geduldet, da sie den Geruch der Ameisenbrut perfekt nachahmen. Meist schlüpfen im nächsten Frühjahr die fertigen Falter, die dann rasch das Ameisennest verlassen müssen.

Knapper Lebensraum

Die in Österreich vorkommenden Bläulingsarten bewohnen unterschiedlichste Lebensräume. Wärmeliebende Arten sind in sonnigem, offenem Gelände zu finden, während andere Hecken und Waldränder bevorzugen, manche Arten wiederum leben sogar überwiegend im Kronenbereich von Bäumen.

Doch gerade die Offenland bewohnenden Arten sind stark durch die Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung wie Düngung, Intensivierung oder Aufgabe der Nutzung und nicht angepasster Mahd bedroht.

Der Naturschutzbund OÖ setzt sich daher für eine traditionelle ein- oder zweischnittige Wiesenbewirtschaftung ohne Düngung auf alten, noch nicht intensivierten Wiesen ein. Ungemähte Teilflächen auf Wiesen sichern ein Blüten- und Nektarangebot für die Falter auch nach der Mahd und bieten auch vielen anderen Tieren Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.

Falter jetzt melden – oder von Experten bestimmen lassen - auf: www.naturbeobachtung.at

 

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