Gänsesäger - die Punks unter den Fischern

Gänsesäger © Jost Michelmann

Der Gänsesäger erinnert auf den ersten Blick etwas an eine Stockente, ist aber etwas größer als diese und hat einen kecken Federschopf am Hinterkopf. Bei näherer Betrachtung fällt auch der lange, dünne, rötliche Schnabel mit einem Haken an der Spitze auf. Namensgebend waren die sägeartigen Außenkanten des Schnabels, die dem Festhalten der glitschigen Fische dienen.

Außerhalb der Brutzeit lebt der Gänsesäger gesellig. Man kann dann z.B. auf der Donau oder der Großen Mühl gelegentlich Trupps von zehn oder mehr Tieren antreffen. Im Frühling beeindrucken die Wasservögel – ähnlich wie unsere Stockenten – durch Verfolgungsflüge. Dabei vertreiben Männchen entweder Konkurrenten oder sind einem Weibchen auf den Fersen.

Höhlenbrüter

Der Gänsesäger nistet einmal pro Jahr in Hohlräumen wie Baumhöhlen, Felsnischen und Nistkästen. Nach dem Schlüpfen bleiben die rund 10 Küken noch etwa einen Tag in der Bruthöhle, ehe sie sich todesmutig in die Tiefe stürzen. Ihr Fall wird von ausgebreiteten Flügelstummeln, einem gefächerten Schwanz und den relativ großen, mit Schwimmhäuten versehenen Beinen gebremst, sodass sie selten Schaden nehmen. Im Wasser angekommen, werden die Küken von der schwimmenden Mutter teilweise am Rücken transportiert.

Jagdweise

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Fischen bis 10 cm Länge, die tauchend gefangen werden. Gänsesäger bevorzugen auf Grund besserer Sicht klares Wasser. Vor dem Abtauchen halten sie oft schwimmend den Kopf einige Male unter Wasser, um nach Fischen zu spähen. Die eigentlichen Tauchgänge dauern dann meist ca. 40-50 Sekunden.

Dem Gänsesäger machen die häufigen Störungen durch Menschen an Gewässern zu schaffen. Wo der geschützte Gänsesäger nicht verfolgt wird, kann er sich aber an Menschen gewöhnen und sogar regelmäßig inmitten von Ortschaften beobachtet werden, so Christian Deschka – Bezirksgruppe Mühlviertel West.

 

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