Jetzt noch schnell sauber machen – Tipps zur Nistkastenreinigung

© Heidi Kurz

Es ist wieder an der Zeit, alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken sowie alte Eier oder tote Küken aus den Nistkästen zu entfernen, damit die frische Vogelbrut im kommenden Jahr nicht von Krankheitserregern befallen wird und zudem der leere Kasten zum Überwintern genutzt werden kann, rät der Naturschutzbund.

Der frühe Herbst ist für die Nistkastenreinigung und einer eventuellen Kastenreparatur die ideale Zeit, weil die Kästen jetzt noch weitgehend frei von Nachmietern sind. Sobald der Spätherbst kommt, richten sich nämlich viele Kleintiere, darunter nützliche und bedrohte Arten, für das Winterhalbjahr in den Vogelnistkästen ein. Dazu zählen Ohrwürmer, Florfliegen, Schmetterlinge, Wespen- und Hummelköniginnen sowie verschiedene Mäusearten. Außerdem übernachten Kleinvögel in kalten Winternächten gerne in den Nistkästen.

Da Höhlen- und Halbhöhlenbrüter das alte Nest nicht entfernen und ihr neues Nest darüber bauen, gibt es bald Platzprobleme im Nistkasten. Dann haben Beutegreifer leichtes Spiel. Sie können sich aus den vollgestopften Höhlen leicht Eier oder Jungvögel herauszuholen. „Schon alleine deshalb macht die jährliche Entleerung Sinn“, erklärt die Biologin Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich. Zum Reinigen dürfen niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel verwendet werden. Es reicht, wenn der Kasten mit einem Schaber oder einem kleinen Besen gründlich ausgeputzt wird.

Ein Platz zum Kuscheln

Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in klirrenden Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen.

Im Shop des Naturschutzbundes Oberösterreich finden Sie unterschiedliche Nistkastentypen als Bausatz zum Selberbauen oder bereits fertig zusammengebaut.

Selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis unter den Vögeln schätzen eine warme Schlafstube. Manchem gefiederten Freund kann die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten. Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrechterhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Sie verlieren schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann da manchmal zum Verhängnis werden. „Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen“, so die Ornithologin des Naturschutzbundes.

Wer es jetzt nicht mehr schafft, kann seine Nistkästen auch erst zum Winterende reinigen, also unmittelbar vor der Brutzeit. Es ist dann allerdings nicht ganz einfach den richtigen Zeitpunkt abzupassen, da einige Vögel sehr früh mit dem Brutgeschäft beginnen und gleichzeitig die Gefahr besteht, die darin vorkommenden Winterschläfer zu stören.

Und noch ein Motivations-Tipp: Falls Sie bei Ihrer Nistkastenreinigung auf Kleinsäuger stoßen, dann melden Sie diese bitte mit einem Bildnachweis auf der Naturbeobachtungs-Plattform.

 

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