Meister Lampe braucht artenreiche Wiesen und Ackerraine

Feldhase © Josef Limberger

Lange Löffel, weiches Fell und flinke Pfoten - neben dem Ei ist der Hase das Symbol für Ostern. Doch während der Osterhase bald wieder das eine oder andere Osternest verstecken wird, werden die Lebensbedingungen für sein reales Vorbild, den Feldhasen, immer schwieriger. Sein Bestand geht in Europa seit Jahrzehnten zurück. Vor allem die intensive industrielle Landwirtschaft macht Meister Lampe zu schaffen. 

Geeignete Hasenlebensräume sind mit Hecken und Feldgehölzen durchzogene Acker- und Wiesenlandschaften.

Der Feldhase ist Pflanzenfresser und als echter Feinschmecker sehr wählerisch: Im Frühjahr und Sommer stehen überwiegend krautige Wildpflanzen auf seinem Speiseplan. Im Herbst und Winter lässt er sich auch Feldfrüchte sowie Knospen und Rinde von Bäumen und Sträuchern schmecken.

Je abwechslungsreicher, desto besser!

Feldhasen benötigen eine Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzenarten, um gesund zu bleiben. So fressen sie viele verschiedene, auch heilkräftige Wildkräuter wie Kamille, Thymian und Schafgarbe. Pflanzen mit einem hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren wie die Blüten des Klatschmohns sind ebenfalls wichtig, damit beispielsweise die Häsin ihre Jungen ausreichend mit nahrhafter Milch versorgen kann. Über achtzig verschiedene Wild- und Kulturpflanzen werden von dem schnellen Läufer mit den langen Ohren als Nahrung genutzt. Das vielfältige Angebot an Wildkräutern auf Feldern und Wiesen wurde früher auch als „Hasenapotheke“ bezeichnet, so Julia Kropfberger vom Naturschutzbund OÖ.

Kaum noch bunte Blumenwiesen und Feldränder

Vom Naturschutzbund Oberösterreich wird darauf hingewiesen, dass der Feldhase heutzutage in der stark genutzten Agrarlandschaft kaum noch ein ausreichendes Nahrungsangebot findet. Intensive Düngung und mehrmalige Mahd haben zu einer dramatischen Verarmung der Pflanzenvielfalt in den Wiesen geführt. Durch Unkrautvernichtungsmittel sind Ackerbeikräuter wie Klatschmohn oder Kornblume fast völlig aus den Feldern verschwunden. Auch artenreiche Ackerraine und Hecken sind in der oftmals ausgeräumten Landschaft eine Seltenheit. Zusätzlich macht Meister Lampe unter anderem der Straßenverkehr das Leben schwer.

Rettet den Osterhasen!

Damit nachfolgende Generationen den Osterhasen nicht nur aus dem Märchenbuch, sondern auch seinen „wilden Verwandten“ in der Natur kennen lernen können, appelliert der Naturschutzbund Oberösterreich, auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten, Ackerraine zu belassen und bunte, artenreiche Blumenwiesen zu erhalten.

 

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