Naturschutzbund warnt vor weiteren Flächenverbrauch in OÖ.

© Naturschutzbund OÖ.

Es ist unglaublich mit welchem Tempo unsere heimischen Böden versiegelt werden und Grundstücke zu Spekulationsobjekten verkommen. 15 Hektar Ackerflächen täglich verschwinden in Österreich unter Beton und Asphalt!  Immer noch werden Supermärkte und Gewerbegebiete auf die grüne Wiese gepflanzt. Werden Böden versiegelt gehen alle ökologischen Funktionen wie Wasserrückhalt verloren, was zwangsläufig, gepaart mit den momentanen Extremwetterereignissen zu vermehrten Überschwemmungen führen kann. Vor Allem aber gehen wertvollste Böden, die eigentlich zur Produktion unserer Nahrung dienen sollten, verloren.  Allein im Bezirk Grieskirchen sind zurzeit mehrere Großprojekte in Planung. So soll ein Gewerbegebiet, welches im Endeffekt an die 100 ha betragen wird, bei Griesklirchen aus dem Boden gestampft werden. In Wallern soll ein viertes Einkaufszentrum entstehen. Dabei haben wir in Österreich die größte Fläche an Supermärkten pro Kopf. Solange wir zwar auch von politischer Seite immer wieder Beteuerungen über den massiven Bodenverbrauch zu hören bekommen, Bürgermeister und Gemeinderäte aber weiter großzügigst mit solchen Böden umgehen und sie unserem Konsumverhalten opfern, wird sich nichts ändern. Weniger fruchtbare Böden bedingen einen größeren Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Wir graben uns unsere eigene Unabhängigkeit, was Ernährung betrifft, ab und fördern damit unsere Abhängigkeit von Importen mit all ihren negativen Auswirkungen.

Im Umfeld von Grieskirchen geht man sogar soweit, dass bereits mit der Umweltanwaltschaft ausgehandelte Umweltmaßnahmen zur Seite gewischt werden. Etwa 40.000 Hektar an Industrie- und Gewerbeflächen liegen in Österreich brach, so Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes OÖ.  Es ist also höchst an der Zeit wegzukommen von dem immensen Raubbau an unseren Böden und auf bereits versiegelte Flächen zurück zu greifen. Wir verwalten unser Land nur für die nächsten Generationen. Das, was zurzeit passiert, ist eine maßlose Beschneidung unserer Lebensgrundlagen. Bodenmanagement in den Gemeinden und ein verantwortungsvollerer Umgang mit unserer Umwelt ist ein Gebot der Stunde.

Auch die massive Zersiedelung der Landschaft mit Einfamilienhäusern stellt ein Problem dar. Unhaltbarer Ressourcenverbrauch, gepaart mit der Verschandelung der Landschaft ist die Folge. Jede Gemeinde wäre aufgerufen erst einmal den Istzustand an freien Gebäuden zu erheben und dann durch Anreize erst die vorhandenen Flächen zu nutzen, bevor sich Orte und Städte weiter wie Krebsgeschwüre in die Landschaft fressen. Die Erleichterung der Abwicklung großer Bauvorhaben, wie momentan von der Regierung forciert, ist der Weg in die absolut falsche Richtung, so der Naturschutzbund.

 

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