Die charakteristisch rötlich gefärbte Rötelmaus gehört zur Familie der Wühlmäuse und lebt bevorzugt in feuchten, strauchreichen Wäldern. Als sehr anpassungsfähige Art kommt sie aber auch mit weniger geeigneten Lebensräumen zurecht. Sie ernährt sich von einer großen Bandbreite an Pflanzen und Insekten. Selbst im Gebirge, oberhalb der Baumgrenze, ist sie in der Umgebung von schutzgebenden Gesteinsblöcken oder Latschensträuchern anzutreffen, so Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich.
Die Nahrung der Rötelmaus besteht im Frühjahr aus Gräsern, Kräutern und Keimlingen. Im Sommer und Herbst erweitert sich das Spektrum der möglichen Nahrungsquellen um Knospen, Samen, Früchte, Moose und Pilze. Im Winter bilden größere Mengen an Baumrinde die Nahrungsgrundlage. Ganzjährig verzehrt die Rötelmaus Insekten, Spinnen und Würmer, gelegentlich auch Vogeleier. Für den Winter legt sie einen Vorrat aus Eicheln, Bucheckern und anderen Samen an.
Das Sozialverhalten der Rötelmaus ändert sich je nach Jahreszeit, Geschlecht und Alter. Während der Fortpflanzungszeit verhalten sich sexuell aktive Weibchen territorial. Reviere der Jungtiere und der männlichen Tiere überlappen sich. Im Aktionsraum eins Männchens liegen meist mehrere weibliche Territorien.
Während sich in Jahren mit knappem Nahrungsangebot der Fortpflanzungszeitraum auf die Monate Mai bis Juli beschränkt, kann er sich bei gutem Nahrungsangebot, beispielsweise nach einer Buchen- oder Eichenmast, auf März bis November ausdehnen. In Bergwäldern pflanzen sich die Rötelmäuse bei sehr gutem Nahrungsangebot sogar ganzjährig fort. Die Lebenserwartung der Rötelmaus liegt im Mittel bei eineinhalb Jahren, sie kann aber in Ausnahmefällen ein Alter von elf bis zwölf Jahren erreichen.
BEOBACHTUNGSTIPP: Die Rötelmaus ist sowohl nacht- als auch tagaktiv. Bei einem Spaziergang im Wald kann sie mit Glück an warmen Tagen beobachtet werden.