Tischlein deck dich für Schmetterlinge

Hauhechelbläuling @ Gudrun Fuß

Bunte Farbtupfer tanzen durch den Garten, gaukeln langsam von Blüte zu Blüte, so stellen sich wohl viele von uns einen perfekten Frühsommertag vor. Um diese Vorstellung wieder Realität werden zu lassen und die Lebensbedingungen unserer heimischen Schmetterlinge zu verbessern, können wir im eigenen Garten Einiges tun – Verwendung heimischer Pflanzen wie Hornklee und Disteln, dazu die Anlage unterschiedlicher Lebensräume von trocken bis feucht und schon fühlen sich die Falter wohl.

In unserer ausgeräumten und intensiv agrarwirtschaftlich geprägten Landschaft haben es Schmetterlinge schwer. Sie leiden vor allem unter Lebensraumverlust und dem Einsatz von Pestiziden. Über 50 % der heimischen tagaktiven Falter gelten daher bereits als gefährdet, bei den nachtaktiven Faltern sind es über 40 %. Ein dramatischer Rückgang ist jedoch auch bei den nicht gefährdeten Schmetterlingsarten festzustellen und so werden sogar Zitronenfalter und Tagpfauenauge zu einem immer selteneren Anblick.

Selbst in vielen Gärten gibt es kaum mehr Nahrung für diese farbenfrohen Insekten. Statt heimischer Blumen, Gräser, Sträucher und Bäume finden sich nur noch langweiliger Einheitsrasen und exotische Gewächse, deren Blüten nur bedingt als Nektarquelle genutzt werden können. Als Futterpflanzen für die Raupen der Falter sind sie ungeeignet, da die meisten von ihnen auf eine oder mehrere heimische Pflanzenarten spezialisiert sind.

Der Schlüssel zum Erfolg: Heimische Pflanzen und unterschiedliche Lebensräume

Wer Schmetterlinge in seinen Garten locken und ihnen dort eine dauerhafte Heimstatt bieten möchte, hat viele Möglichkeiten. Wichtig ist die Gestaltung vielfältiger Biotope mit heimischen Wildpflanzen, weiß die Ökologin Mag. Gudrun Fuß vom Naturschutzbund OÖ.

Wildsträucher werden von vielen Schmetterlingsarten genutzt und liefern im Herbst obendrein schmackhafte Früchte für Mensch und Tier. Blumenwiesen und Wildstaudenrabatten mit Schlüsselblumen, Flockenblumen, Klee und Disteln decken den Tisch für Tagfalter, ebenso wie natürliche Wegränder bepflanzt mit Kartäusernelke und Wildem Majoran. Magere Trockenstandorte mit Gräsern sind besonders wichtig, da sie natürlich kaum noch vorhanden sind und sich viele Augenfalter darauf entwickeln.

Ein „wildes Eck“ sollte sein

Die Entwicklung der Schmetterlinge erfolgt in vier Stufen vom Ei über die Raupe und Puppe zum fortpflanzungsfähigen Falter und wird als Metamorphose bezeichnet. Die Raupen bevorzugen dabei oft ganz andere Futterpflanzen als ihre Eltern. Damit sich Schmetterlinge dauerhaft im Garten ansiedeln können, sollte daher Nahrung für alle angeboten werden.

Kleine, wilde Ecken, in die sich der Gärtner oder die Gärtnerin meist nur zum Beobachten verirrt, sind ein Schlaraffenland für die Raupen. Einmal im Jahr sollte dennoch gemäht werden, um den Lebensraum dauerhaft zu erhalten.

Brennnesseln, Disteln und andere "Unkräuter“ bieten die perfekte Kinderstube für den Nachwuchs vom Kleinen Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter und Landkärtchen. Entscheidend ist jedoch der Standort der Pflanzen, denn viele Schmetterlingsarten bevorzugen für die Eiablage sonnige Standorte mit niedriger, lückiger Vegetation.

Ein paar exotische Pflanzen dürfen es im eigenen Garten natürlich schon sein. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Blüten ungefüllt sind, damit sie den Insekten Nektar bieten. So kann man an Sommerflieder, Blaukissen, und Phlox Distelfalter und Admiral dabei beobachten wie sie elegant ihre Rüssel in die Blütenkelche tauchen.

 

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