Von Bienen, Blüten und einer guten Ernte

© Gudrun Fuß

Ob Apfel, Birne oder Süßkirsche, Obstbäume sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen. Zum einen ist die Bestäubung die Basis für den Fruchtansatz, zum anderen spielt sie für die Fruchtqualität eine bedeutende Rolle. Ohne Bestäuber bleiben die Früchte klein und sind unregelmäßig geformt, sofern sich überhaupt welche bilden.

Honigbienen und Wildbienen bilden hierfür ein perfektes Team. Honigbienen sind zwar auf den einzelnen Blütenbesuch gerechnet die effektivsten Bestäuber. Sie nehmen den meisten Pollen mit. Hummeln jedoch leisten bei nicht selbstfruchtbaren Obstbäumen die Hauptbestäubungsarbeit, da sie öfter den Baum wechseln als Honigbienen, weiß Ökologin Mag. Gudrun Fuß vom Naturschutzbund Oberösterreich. Zudem wagen sie sich schon ab 6 °C aus dem Nest und fliegen bis zu 18 Stunden am Tag. Bei derart widrigen Arbeitsbedingungen streiken sogar die fleißigen Honigbienen. Sie benötigen mindestens 10 °C und sind höchstens 14 Stunden unterwegs.

Starker Rückgang der fleißigen Brummer

Leider geht die Anzahl an Bienen und Insekten stark zurück. In den letzten Jahrzehnten hat sich ihre Biomasse stellenweise um 75% reduziert. Pestizide, vor allem die aus der Gruppe der Neonicotinoide, wirken nicht nur auf die „Schädlinge“, sondern treffen auch alle anderen Insekten. Rückstände von Herbiziden und Düngemitteln, Bakterien und Parasiten wie die Varroamilbe machen den Honigbienen zusätzlich das Leben schwer. Den Wildbienen hingegen fehlt es oft an geeigneten Lebensräumen.

Jeder von uns kann einen Beitrag leisten

Um die geflügelten Helfer zu unterstützen, können wir jedoch einiges tun. Der Verzicht auf Spritzmittel und das Pflanzen von heimischen Gehölzen und Wildblumen sorgt dafür, dass sich die Insekten wohlfühlen und das ganze Jahr genügend Nahrung finden. Denn gerade nach der Obstbaumblüte brauchen zum Beispiel Hummelvölker ein großes Pollenangebot, da in dieser Zeit die Jungköniginnen herangezogen werden. Bei der Suche nach geeigneten Nistplätzen kann man den Wildbienen durch das Anbringen von Nisthilfen und das Anlegen von sandigen, vegetationsfreien Flächen unter die Arme greifen, rät Mag. Gudrun Fuß vom Naturschutzbund Oberösterreich.

Beachtet man diese Dinge, steht einer guten Ernte nichts mehr im Weg.

Bezugsquellen für heimische Pflanzen finden Sie auf Naturverbindet.at 

 

Zurück

.