Auszeichnung erhalten!

© Land Oberösterreich Ernst Grilnberger

Am 19. September 2017 wurde der Naturschutzpreis des Landes OÖ. „Philyra“ verliehen. Die Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg erhielt eine Auszeichnung für 26 Jahre Amphibienschutzaktion am Hofberg in Frankenburg.

Früher wurden jedes Jahr unzählige Amphibien auf ihrer Laichwanderung am Hofberg in der Frankenburger Ortschaft Kinast von Autos überfahren. Seit 1992 errichten deshalb Frankenburger Schülerinnen und Schüler, Mitglieder des Naturschutzbundes und Anrainer dort  jedes Frühjahr einen etwa 800m langen Amphibienschutzzaun. Am Donnerstag, 23.Februar 2017, wurde er bereits zum 26. Mal aufgestellt!

Entlang der Straße wird ein Netz gespannt und an der Unterseite eingegraben. Die Amphibien können nicht durchschlüpfen, wandern deshalb den Zaun entlang und fallen in eingegrabene Kübel. Bis zum 8. April wurden die Kübel entlang des Zauns täglich ein- oder zweimal kontrolliert und die gefangenen Tiere sicher über die Straße gebracht. In den ersten Jahren wurden meistens Grasfrösche gefangen, jetzt sind es vor allem Erdkröten und einige Molche. Diese Naturschutzaktion durch die Amphibienschutzgruppe Hofberg erwies sich als besonders nachhaltig und führte in dem Gebiet zu einer zeitweise starken Vermehrung der Amphibien, die in vielen Gegenden deutlich weniger werden und deshalb alle unter Naturschutz stehen. 1992 wurden 243 Tiere in Kübeln gefangen. 2011 gab es den Rekord mit 3525 Amphibien, 2017 waren es 770 Erdkröten und Molche. Seit 1992 konnten über 34000 Amphibien sicher ihre Laichplätze erreichen.

Wir hoffen, dass der Rückgang in den letzten Jahren wie früher auf natürliche Schwankungen zurückzuführen ist. Im Einzugsgebiet der Amphibienschutzaktion und beim Laichplatz haben wir keine gravierenden Änderungen der Wiesenbewirtschaftung, des Wasserstandes im Laichgewässer usw. festgestellt. Auch das Vorkommen des Chytridpilzes, der weltweit die Amphibien bedroht, haben wir nicht bemerkt. Wir werden uns jedenfalls weiterhin für den Schutz einsetzen und hoffen auf abermalige Vermehrung.

Unser Hauptanliegen ist, den Amphibien eine gefahrlose Wanderung zu den Laichplätzen zu ermöglichen.

Als weiteres Ziel dieser Naturschutzaktion wollen wir möglichst viele Menschen für den Naturschutz sensibilisieren. In den vergangenen 26 Jahren haben sich zahlreiche Frankenburger Schülerinnen und Schüler – auch nach ihrer Schulzeit - gemeinsam mit erwachsenen Naturschützern aktiv für den Amphibienschutz eingesetzt. Wir hoffen, dass sie sich bei anderen Gelegenheiten ebenfalls bei Naturschutzaktionen engagieren.

Außerdem werden wir immer wieder um Hilfe beim Aufstellen eines Amphibienzaunes gebeten. Wir haben noch einige 100 Meter unseres alten Zaunes, borgen ihn gerne her, helfen beim erstmaligen Aufstellen und beraten beim Ankauf eines eigenen Zaunsystems. In anderen Frankenburger Ortschaften, aber auch in anderen Gemeinden wie Eberschwang, Pfaffing, Nußdorf und Oberwang waren wir schon im Einsatz.

Pflegeeinsatz im Föhrenwald

© Julia Kropfberger

Um den jungen Rotföhren das Aufkommen zu erleichtern, wurden am 6.7.2017 Brombeeren und Adlerfarn auf der Naturschutzbund-Fläche "Grünberg" in Frankenburg gemäht.
http://www.naturfreikauf.at/o-foehrenwald-gruenberg.html

Vielen Dank an unsere ehrenamtlichen Mitarbeitern.

 

 

 

Sturmschäden bergen neuen Lebensraum

Das verheerende Sturmtief „Thomas“ fegte am 18. August 2017 über Österreich. Im Naturschutzgebiet Grünberg in Frankenburg am Hausruck wurden zahlreiche Rotföhren abgerissen oder entwurzelt. Das kleine Naturschutzgebiet ist Teil des größten zusammenhängenden Föhrenwaldes des Hausruckwaldes und zeichnet sich durch das Vorkommen seltener Pflanzen- und Tierarten wie dem Scheidigem Wollgras oder dem Bergmolch aus.

Ehrenamtliche Mitarbeiter der Ortsgruppe des Naturschutzbundes Oberösterreichs (Martin und Christian Pillichshammer) haben nun den Windwurf aufgearbeitet. Die Baumstämme wurden vor Ort belassen und kreuz und quer aufgerichtet. Ein gewaltiger Totholzhaufen ist so entstanden und wird der Natur zum Abbau überlassen. Josef Wadl, Leiter der Ortsgruppe Frankenburg des Naturschutzbundes OÖ erklärt: „Liegendes und stehendes Todholz bietet vielen Organismen einen Lebensraum.

© Josef Wadl

© Josef Wadl

© Josef Wadl

© Josef Wadl

Von den in Österreich 13.000 im Wald lebenden Pflanzen-, Pilz- und Tierarten sind etwa 4.500 an Totholz gebunden. Aber auch Moos und Flechtenarten finden hier ein Substrat zu wachsen. Es gibt nichts Lebendigeres als Totholz.“

 

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