Das Schloss Frein in Frankenburg am Hausruck ist von der Firma Green Finance erfolgreich saniert worden. Dabei wurde auch auf die Fledermaus-Kolonie, welche im Dachboden des Schlosses ihr Wochenstuben-Quartier hat, Rücksicht genommen. Fachlich begleitet wurde die Sanierung von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und –forschung in Österreich (KFFÖ).
Etwa 600 Weibchen des Mausohrs, der größten heimischen Fledermausart, nutzen den Dachboden von Schloss Frein als Sommerquartier und ziehen hier ihre Jungen groß. Wie alle heimischen Fledermausarten ist das Mausohr streng geschützt. Die Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg betreut die Fledermaus-Kolonie seit Jahren.
Aus Sicherheitsgründen muss die alte Plattform unter dem Hangplatz der Fledermäuse aber erneuert werden. Am Freitag, 23. November 2018, haben deshalb Mitglieder vom Naturschutzbund und der Freiwilligen Feuerwehr Pehigen die Pfosten für die neue Plattform auf den Dachboden getragen. Mehr als 4.000 kg wurden drei Stockwerke hoch geschleppt!
Weil die Fledermäuse den Winter in frostfreien Höhlen verbringen, kann in der kalten Jahreszeit störungsfrei eine stabile Plattform montiert werden. Die Materialkosten übernimmt der Schlossbesitzer, die Plattform wird von den Naturschützern in ehrenamtlicher Arbeit erneuert.
In Frankenburg helfen mittlerweile viele Menschen mit, eine der größten Fledermauskolonien in Oberösterreich zu erhalten, freut sich Josef Wadl, Leiter der Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg.
Einer der größten Fledermaus-Wochenstuben Oberösterreichs lebt im Schloss Frein in Frankenburg am Hausruck. Zwischen 600 und 800 Mausohr-Weibchen verbringen hier den Sommer und ziehen ihre Jungen groß.
Im November 2017 kaufte die Firma Green Finance das Schloss und begann sofort mit einer umfangreichen Sanierung – mit fachlicher Unterstützung durch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und-forschung in Österreich (KFFÖ).
Das Dach war an einigen Stellen undicht und der Dachstuhl teilweise nicht mehr stabil genug. Trotz winterlicher Wetterbedingungen konnte der Dachstuhl bis Ende März repariert werden.
Bei den Arbeiten wurde auf die Fledermauskolonie, die schon viele Jahrzehnte den Sommer am geräumigen Dachboden des Schlosses verbringt, Rücksicht genommen. Für eine so große Fledermauskolonie gibt es auch in der weiteren Umgebung keinen passenden Ersatz. Der Erhalt des Quartiers ist deshalb von besonderer Bedeutung.
Erfreulicherweise waren die Arbeiten am Dachstuhl abgeschlossen und das Dach abgedichtet, als die Fledermäuse aus dem Winterquartier zurückkehrten. Am 4. April hingen die ersten Mausohren am selben Platz wie im Vorjahr. Mittlerweile sind schon mehrere Hundert Weibchen in ihrem gewohnten Quartier. Der Arbeitslärm beim Anbringen der Blechverkleidung des Daches stört sie nicht.
Die Betreuer des Fledermausquartiers von der Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg sind deshalb zuversichtlich, dass diese auch überregional bedeutende Fledermauskolonie aufgrund der gelungenen Sanierung erhalten bleibt.
Am Samstag, 10.2.2018, haben Mitglieder der Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg 10 Säcke Fledermauskot vom Dachboden des Schlosses Frein entfernt. Am Dachboden des Schlosses ziehen jeden Sommer etwa 800 Mausohr-Weibchen ihre Jungen groß. Damit ist die Wochenstube in Frankenburg eine der fünf größten Kolonien des Mausohrs in Oberösterreich und deshalb besonders schützenswert.
Schloss Frein wird momentan mit Bedacht auf Erhalt der bedeutenden Fledermauskolonie saniert. Da die Fledermäuse den Winter in Höhlen, Kellern und Stollen verbringen und erst Ende März zurückkommen, kann das Dach bis dahin erneuert werden.
Das Mausohr (Myotis myotis) ist mit einer Flügelspannweite von rund 40 Zentimetern die größte heimische Fledermausart. In der warmen Jahreszeit verlassen die gewandten Flugkünstler allabendlich den Dachboden, um sich in Laubwäldern und auf Wiesen auf die Jagd nach Laufkäfern – ihrer Lieblingsspeise – zu machen. Bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts müssen die etwa 30 g schweren Tiere jede Nacht fressen. Groß sind daher auch die Mengen an Kot, die sich im Laufe der Jahre in einem solchen Quartier ansammeln.
Tipp für Gärtner: Der stickstoffhaltige Fledermauskot ist ein sehr nährstoffreicher „Bio-Dünger“ und kann bei der Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg (07683/7275) bezogen werden.