In dieser Sendung - 9.8.2019 - von "Natur im Focus" im Freien Radio Freistadt tauchen wir in jene dunkle Zeit des Eisernen Vorhangs ein, der eine unüberwindbare, leidvolle und oft tödliche Grenze für die Menschen darstellte.
Für die Natur stellte dieser Bereich allerdings ein Band des Lebens dar, in welchem sich viele seltene Arten erhalten konnten. Nach dem Fall dieser unüberwindbaren Grenze im Jahr 1989 hat sich viel zum Positiven gewendet. Entstanden ist daraus das Grüne Band Europas.
Josef Limberger, Obmann vom Naturschutzbund Oberösterreich, hat dazu den Dokumentarfilmer Thomas Hackl eingeladen. Zwei Teilnehmer*innen am Green Belt Camp des Naturschutzbundes, Susanne und Jonas, welche mit Menschen aus verschiedensten Regionen eine Woche lang die Landschaft am Grünen Band pflegen, sind ebenfalls im Studio zu Gast.
Obmann Josef Limberger hat im Jänner 2017 unseren Verein vorgestellt und über unsere Visionen und Aktivitäten am Grünen Band Europa erzählt.
Der Naturschutzbund arbeitet aktiv an der Realisierung und Erhaltung des Grünen Bandes. Neben Arten- und Biotopschutzprojekten konzentriert er sich vor allem auf Informationsarbeit über die Bedeutung des Grünen Bandes als Rückzugsraum und Naturoase: durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, Druckwerke, Informationsstände und Pressereisen gemeinsam mit den Nachbarn und dem ersten Infozentrum in Österreich in Leopoldschlag.
Die Sendung ist unter: Freies Radio Freistadt zu hören.
Während der Pressefahrt wurde das Grüne Band und Natura 2000 Infozentrum des Naturschutzbundes OÖ., die Wasserbüffelherde auf den Feuchtwiesen an der Maltsch/Malše und in Zettwing (Tschechien) die Kirche besucht. Nach einem sehr informativen Vortrag über die geschleifte Ortschaft an der ehemaligen Grenze durch Dr. Hubert Roiß wurde das Green Belt Center in Windhaag besichtigt. Weitere Stationen der Pressebereisung waren das sogenannte Säumermoor im Nationalpark Šumava und der Sopienurwald.
Die Fahrt begann mit einem Besuch in unserem Grünen Band- Infozentrum in Leopoldschlag, wo über die verschiedenen Themen des Naturschutzes und die Tätigkeiten des Naturschutzbundes an der Maltsch gesprochen wurde. Eine kleine Wanderung führte zu den Landschaftspflegehelfern, den Wasserbüffeln, an die Maltsch. Des Weiteren wurde den TeilnehmerInnen jene Wiesenflächen gezeigt, die der Naturschutzbund in letzter Zeit hier angekauft hat.
Weiter ging es mit dem Bus ins Green Belt Center in Windhaag bei Freistadt. Durch die Ausstellung führten Josef Limberger und Thomas Hackl, die beiden Kuratoren.
Am Abend wartete noch ein fulminanter Vortrag des deutschen Naturfotografen Berndt Fischer über das Grüne Dach Europas und seine Tier- und Pflanzenwelt.
Der zweite Tag führte die TeilnehmerInnen in den Oberen Böhmerwald, wo ein kleines Moor besichtigt wurde, in welchem der Naturschutzbund gerade Verbesserungsmaßnahmen durchführt. So wurden hier Fichtenbestände im Randbereich gerodet und es wird mit Grabensperren die Entwässerung des Moores hintangehalten. Diskutiert wurde mit anwesenden Experten über weitere mögliche Schritte.
Nach einem Mittagessen im Stift Schlägl, jenem Ort von wo die Urbarmachung des Böhmerwaldes begann, ging die Fahrt weiter über den Grenzübergang in Schöneben durch die herrliche Landschaft des tschechischen Nationalparks Šumava - am Moldaustausee vorbei ins Infozentrum nach Stožec. Hier wurde die Gruppe vom Direktor des Nationalparks Magister Pavel Hubaný begrüßt. In einer Diskussionsrunde informierte er uns über die Sicht des Nationalparks, was das Grüne Band betrifft. Diese Initiative wird vom Nationalpark sehr begrüßt. Grundlegende Probleme des Nationalparks wurden ebenfalls besprochen. Anschließend ging es zurück nach Linz, von wo die einzelnen TeilnehmerInnen ihre Heimfahrt mit dem Zug fortsetzten.
Wir danken Karl Haberzettl - BN-Vorstandvertreter und Melanie Kreutz - BUND-Regionalkoordinator vom Grünen Band Zentraleuropa (beide aus Deutschland) fürs Dabeisein, der Abteilung Naturschutz am Amt der Oö. Landesregierung, dem Umweltbundesamt und dem Umweltministerium für die Unterstützung dieser Fahrt. Danke auch den MitarbeiterInnen für die Organisation, ebenso dem Nationalpark Šumava und dem Green Belt Center in Windhaag für die freundliche Aufnahme und allen, die mit uns weiter an der Vision eines Grünen Band des Lebens quer durch Europa weben.
Obmann Josef Limberger hat auf Einladung des BUND vom 4. bis 5. August 2015 an einer Pressefahrt zu einigen Highlights am Grünen Band Europa im bayerisch - tschechischen Grenzraum teilgenommen.
Unter der Führung der Direktoren des Nationalpark Bayerischer Wald, Dr. Franz Leibl, und des Nationalpark Sumavá, Pavel Hubaný, wurden bei Bučina Waldbereiche an der deutsch tschechischen Grenze besichtigt, wo seit der großen Borkenkäferkalamität nicht in den Wald eingegriffen wurde.
Es zeigte sich eindrücklich, dass der Borkenkäfer einen Fichtenwald nicht zerstört, sondern verjüngt und für die Natur eine Bereicherung schafft. Im Nationalpark hat man/frau Gelegenheit, aus der Natur zu lernen. Hier befindet sich der Lebensraum des Luchses und verschiedener Raufußhühner, wie Auer- und Haselhuhn. Auch die Bischofsreuter Waldhufen, eine alte Kulturlandschaft, Lebensraum von Birkuhn und seltener Pflanzen, wurde besucht.
Karl Haberzettl und Josef Limberger informierten über die neueren Tätigkeiten am Grünen Band. Einen herzlichen Dank an unsere deutschen Freunde vom BUND, die Referenten und die MitarbeiterInnen der Nationalparks.