Gute Neuigkeiten aus der Region Nationalpark Kalkalpen
26.9.2013: Nach Vorliegen detaillierter Windmessungen verfolgt die Energie AG die geplanten Windparks am Sonnkogel-Schneeberg (Gemeinden Ternberg, Molln und Reichraming) und am Fahrenberg-Mittereck (Gemeinden Reichraming und Großraming) im Randbereich des Nationalparks Kalkalpen nicht weiter!
Die über einen längeren Zeitraum durchgeführten Windmessungen sowie umfassende Standortanalysen haben ergeben, dass die beiden im Steyr- und Ennstal sondierten Windparks aus Sicht der Energie AG nicht wirtschaftlich zu betreiben sind. Die Energie AG wird diese beiden Projekte deshalb unter den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen nicht weiter verfolgen. Zur Presseaussendung der Energie AG.
Die Plattform "Für freie Horizonte" - unterstützt von Organisationen wie dem Naturschutzbund, dem Österreichischen Alpenverein und den Naturfreunden - setzt sich gegen die Errichtung von Windindustrianlagen im Randbereich des Nationalparks Kalkalpen ein.
Zukunft der Nationalparke Kalkalpen und Gesäuse
Die österreichischen Nationalparks beherbergen und bewahren viele der wertvollsten Naturjuwele Österreichs und sind ein zentraler Aktivposten des Tourismuslandes Österreich. Die Weiterentwicklung der sechs Nationalparks ist jedoch unter den gegebenen Umständen nicht gesichert. Bei der Gründung der Nationalparks wurde eine etappenweise Errichtung beabsichtigt. Auch im Sinne der Alpenkonvention ist eine Erweiterung der Nationalparks vorgesehen – dies ist bis dato noch nicht erfolgt.
Die abendliche Podiumsdiskussion am 20. Juni in Molln (Nationalpark Oö Kalkalpen) versammelte wichtige AkteurInnen aus Politik und Naturschutz, um Herausforderungen und Chancen der Nationalparkerweiterung zu diskutieren.
Zum Auftakt der Veranstaltung gab Herbert Jungwirth vom Mollner Kreis, einem informellen Zusammenschluss der örtlichen Naturschutzorganisationen wie WWF, Naturschutzbundund Oesterreichischer Alpenverein, einen Überblick über die österreichische Nationalpark-Entstehungsgeschichte und -Entwicklung. Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalparks Kalkalpen, und Herbert Wölger, Direktor des Nationalparks Gesäuse, stellten außerdem die derzeitige Situation und Position ihrer Nationalparks sowie deren Erweiterungsmöglichkeiten dar. Moderiert wurde die Veranstaltung von Roland Huber, ORF Oberösterreich.
Laut Martha Riess, Oesterreichischer Alpenverein, stünde Österreich an einem Scheitelpunkt, an dem es nötig sei, Bilanz zu ziehen, um sich einerseits das Gelungene bewusst zu machen, und um sich andererseits aktuellen Herausforderungen zu stellen und neue Entwicklungsschritte anzugehen und zügig umzusetzen. Zwar seien alle Nationalparks international anerkannt, zeichnen sich durch hohe Artenvielfalt und herausragende Forschungsergebnisse aus, treffen auf hohe Akzeptanz bei der örtlichen Bevölkerung und seien aus dem touristischen Angebot der jeweiligen Region nicht mehr wegzudenken. Andererseits stünden wir, so Riess weiter, hinsichtlich der Weiterentwicklung der Nationalparks vor großen Herausforderungen, so zum Beispiel in Hinblick auf den geplanten Zusammenschluss der Skigebiete Wurzeralm und Höss/Hinterstoder, die zunehmenden Fichtenmonokulturen in der Steiermark, die immer stärker werdende Nutzung alter Buchenwälder und die geplanten Großerschließungen in den Nationalparkregionen, im unteren Ennstal aber auch am westlichen Eingang zum Nationalpark Gesäuse. mehr dazu