Am Weg der Besserung - Rotmilan wird in Greifvogel- und Eulenschutzstation des Naturschutzbundes gesund gepflegt
Vor einigen Tagen erreichte uns ein Anruf, der besagte, dass ein Jäger im Umfeld von Peuerbach einen stark abgemagerten „Falken“ gefunden hatte. Nachdem der Finder über die sachgerechte Unterbringung für die Nacht instruiert wurde, brachte ihn dieser am kommenden Morgen persönlich nach Ebelsberg bei Linz in unsere Greifvogel-Pflegestation zu Reinhard Osterkorn und seinem Team.
Der Vogel - ein Rotmilan - wog nur noch 560 Gramm. Nach einem stärkenden „Genesungsfutter“ mit Wachtelbrust begann er sich rasch zu erholen. Auch mit Hans Uhl als Koordinator des Rotmilan Projektes wurde umgehend Kontakt aufgenommen. Dieser identifizierte den Vogel als diesjährigen Rotmilan. Durch die aufopfernde Pflege konnte der schöne Greif inzwischen bereits von der „Krankenstation“ in ein Freigehege übersiedelt werden. Wieder ein Beweis wie wichtig das Zusammenwirken von verschiedenen Menschen und Experten für die Rettung auch solch seltener Tierarten ist.
Dank an den Finder, an jene Person, die uns verständigt hat, und an den Jäger, der am Morgen nach dem Fund den stark geschwächten Vogel persönlich nach Ebelsberg in unsere Greifvogelstation überstellte. So ist es Reinhard Osterkorns langjähriger Erfahrung mit der Pflege verunfallter Vögel wieder einmal gelungen einen edlen Greif zum Überleben zu verhelfen. Übrigens der erste Rotmilan auf unserer Station. So wie es aussieht wird er bald den Weg in die Freiheit antreten können.
Steckbrief Rotmilan „Milvus Milvus“
Rotmilane (Milvus Milvus) sind etwa bussardgroß, allerdings in der Erscheinung viel bunter und schlanker wirkend. Besonderes Kennzeichen ist sein gegabelter Schwanz, weshalb ihn der Volksmund auch „Gabelweihe nennt“. Während es im Jahr 2000 österreichweit nur etwa 5 – 10 Brutpaare gab, haben sich die Bestände inzwischen auf etwa 90 bis 130 Paare erholt. Bei diesen immer noch geringen Bestandszahlen ist es ungemein wichtig, dass auch verunfallte Vögel wieder in Freiheit entlassen werden können. Hier leistet die Greifvogelstation und die langjährige Erfahrung Reinhard Osterkorns einen maßgeblichen Beitrag.
Nachdem in OÖ in der Vergangenheit wiederholt Giftattacken auf Milane verübt wurden, ist das Engagement einzelner Jäger und eine funktionierende Kette von Helferinnen und Helfern hier besonders hervorzuheben. Wünschen wir dem schönen Greifvogel das Beste auf seinem Weg in die Freiheit!