Schon vor drei Jahren war im Sauwald für einige Monate ein Luchs zu Gast - er tappte damals in mehrere Fotofallen. Nun ist erneut ein Exemplar dieser wunderschönen, größten wildlebenden Katzenart Europas in den Wäldern um den Haugstein gesichtet worden.
Eine junge Dame meldete die Beobachtung an Franz Kohlbauer, einen der Bezirkssprechern der Naturschutzbund-Bezirksgruppe Schärding. Das Tier, welches sie bis hin zu den Pinselohren sehr detailliert beschreiben konnte, hat frühmorgens dreißig bis vierzig Meter vor ihrem Auto die Straße gequert, hielt kurz inne und verschwand dann im Wald. Den Moment - Auge in Auge mit dem Luchs - werde sie nie vergessen, berichtete die Frau begeistert.
Um weitere Erkenntnisse über den Aufenthalt und die Lebensweise des Luchses zu gewinnen, wurden in Absprache mit den Grundbesitzern in den umliegenden Waldgebieten sowie auf Flächen des Naturschutzbundes einige Wildkameras platziert.
Der Luchs hält sich überwiegend im Wald auf. Seine Hauptbeute sind Rehe, Hasen und Mäuse - Nutztiere stehen äußerst selten am Speiseplan. Für Menschen stellt der Luchs keine Gefahr dar.
Meister Pinselohr - heimlich und perfekt getarnt
Der dämmerungs- und nachtaktive Luchs lebt heimlich und ist durch sein geflecktes Fell sehr gut getarnt. Normalerweise bekommt man "Meister Pinselohr" daher kaum zu Gesicht. Umso wichtiger sind Informationen aus der Bevölkerung über Sichtungen oder auch Infos der Jägerschaft, die in der Regel durch Wildtierkameras in den Revieren wesentlich mehr über das verborgene Leben im Wald wissen.
Allerdings benötigt der Luchs für eine dauerhafte Rückkehr in seine angestammten Gebiete aktive Unterstützung: Alle wieder begründeten mitteleuropäischen Luchsvorkommen sind erst durch gezielte Wiederansiedlungsprojekte mit Bestandesstützungen ermöglicht worden. In Österreich stehen wir da erst am Anfang.
Der Naturschutzbund setzt sich für den Erhalt der bedrohten „Pinselohren“ in unseren Wäldern ein. Weitere Infos vom Naturschutzbund über den Luchs in Österreich
Ansprechpartner: Dr. Franz Berger und Franz Kohlbauer; Bezirkssprecher Naturschutzbund-Bezirksgruppe Schärding