Rekorde der heimischen Natur: Der Wanderfalke – schnellster Flitzer

Rekordhalter des Monats Jänner

Der Wanderfalke ist einer der bekanntesten und am meisten bewunderten Vögel der Welt, ein meisterlicher Jäger der Lüfte. Dank seines massigen, stromlinienförmigen Körpers kann er sich schneller als alle anderen Lebewesen durch den freien Luftraum bewegen. Der kontrollierte Todesstoß, mit dem er seine Beute in der Luft zur Strecke bringt, gehört sicherlich zu den beeindruckendsten Kollisionen in der Natur.

Typisch für den Wanderfalken ist ein Flugmanöver, das als Steilstoß bezeichnet wird und den Vogel bis an die Grenzen des physikalisch Machbaren führt. Ein Steilstoß erfolgt aus großer Höhe, wobei der Vogel die Flügel eng an den Körper anlegt und seine Geschwindigkeit sich dank der Schwerkraft enorm steigert. Bei diesem Sturzflug kann der Wanderfalke nachweislich mehr als 320 Kilometer pro Stunde erreichen. Das ist die größte aktiv erreichte Geschwindigkeit im Tierreich, so die Ornithologin Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich.

Jedem Beobachter wird klar, dass der Wanderfalke ein Meister des Sturzflugs ist. Wenn er sich der Beute nähert, kann er die Stoßrichtung mit einer leichten Flügelbewegung korrigieren. Sogar wenn er aus mehr als zwei Kilometer Entfernung zum Stoß ansetzt, ist er in der Lage, bewegte Objekte, wie zum Beispiel eine Taube, sofort zu treffen. Die Beute wird mit den Fängen geschlagen, doch meistens genügt bereits die Wucht des Aufpralls, um dem Opfer die Wirbelsäule zu brechen. Diese hervorragende Jagdtechnik hat dazu beigetragen, dass sicher Wanderfalke weltweit verbreiten konnte.

In Oberösterreich ist der schnelle Greif ein seltener Brutvogel und brütet fast ausnahmslos in Felsnischen von Felswänden oder Steinbrüchen. Die Brutfelsen liegen bevorzugt am Rand größerer Talböden oder an Gewässern. Im Jahr 2018 konnte die erste Gebäudebrut Oberösterreichs im Innviertel nachgewiesen werden.

Schneller, höher, weiter, spektakulärer

Im Jahr 2022 stellt der Naturschutzbund in der Artikelserie „Rekorde der heimischen Natur“ monatlich beeindruckende Höchstleistungen der Tier- und Pflanzenwelt Oberösterreichs vor und will so auf die beeindruckende Artenvielfalt unseres Landes aufmerksam machen.

Sie haben einen Wanderfalken beobachtet? Bitte melden auf Naturbeobachtung.at, der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes!

Sie haben einen verletzten Greifvogel gefunden? Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes OÖ.