Nistkästen für Hohltaube, Dohle, Waldkauz

© Christian Deschka

Dohle und Hohltaube brüten im nördlichen Mühlviertel vor allem in vom Schwarzspecht gezimmerten Höhlen in Rotbuchen. Alte Buchenbestände, die dem Schwarzspecht und seinen Nachmietern Lebensraum bieten, werden aber leider immer seltener, da viele Waldbesitzer in den letzten Jahrzehnte der Fichte den Vorzug geben haben. Da größere Fäulnishöhlen kaum zu finden sind, brütet auch der Waldkauz häufig am Boden in ausgefaulten Baumstümpfen. Um den Brutplatzmangel der drei Arten zu lindern, hat die Naturschutzbund-Regionalgruppe Mühlviertel West schon vor einigen Jahren Nistkästen aus Holz aufgehängt. Es zeigte sich allerdings, dass diese nur eine relativ beschränkte Haltbarkeit von einigen Jahren aufweisen. Daher wurden nun Nistkästen aus Faserzement-Vierkantrohren gebaut und angebracht.

Besonders erwähnenswert ist auch die selbst entwickelte, baumschonende Montageart: Die Nistkästen werden nicht angenagelt oder angeschraubt, sondern mit einem um den Baum geführten Draht befestigt. Ein auf der dem Nistkasten gegenüberliegenden Seite des Baumes mit einem 1,5 cm langen Nagel am Baum fixiertes J-förmig gebogenes Metallplättchen verhindert ein Abrutschen von Draht und Nistkasten. Die Metallplatte soll zudem das Einwachsen des Nagels verhindern, da dies später im Sägewerk für Probleme sorgen könnte. Am Nistkasten wurde der Draht an einer parallel zur Rückwand geschobene Metallstange (aus alten Trampolinstangen) befestigt, die beidseits aus den Seitenwänden ragt.

Je höher, desto besser: Da die Attraktivität der Kästen stark erhöht wird, wenn diese in möglichst großer Höhe montiert werden, wurde die Anbringung der großen und schweren Nisthilfen von einem professionellen Baumkletterer übernommen. Dieser fixierte zunächst ein Seil zwischen Stammbasis und einem starken Ast und kletterte auf diesem rund 10 m hoch. Anschließend wurden die Nistkästen an einem Lastseil hochgezogen und befestigt. Da Hohltauben und Dohlen Koloniebrüter sind, wurden teilweise mehrere Kästen an einem Standort und auch jeweils zwei Kästen übereinander pro Baum montiert.

Das Anbringen der Nisthilfen wurde im Herbst 2019 im Rahmen der Aktion „Offene Dörfer, offene Türme“ des Naturschutzbundes mit Unterstützung vom Land OÖ, Abteilung Naturschutz durchgeführt.

 

    

Fotos © Christian Deschka

 

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