Sympathischer Wühlmausjäger erobert Türme in Kirchen und Schlösser

Turmfalken-Nachwuchs in einem Spezialnistkasten im Turm der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist. © K. Langer

Unser Artenschutzprojekt „Offene Türme, offene Dörfer“ zielt auf gebäudebrütende Tierarten in Städten, Siedlungen und Dörfern ab, die durch Sanierung von Gebäuden und Verschließen von Nischen und Einflugöffnungen in Dachböden immer mehr in Bedrängnis kommen. Dazu zählen Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe, Turm- und Wanderfalke, Waldkauz und Schleiereule sowie Dohle und einige Fledermausarten.

Turmfalken sind die häufigsten Greifvögel, die auch mitten in unseren Städten an Häusern und Kirchen brüten - vorausgesetzt sie finden eine geeignete Brutstätte wie zum Beispiel eine Öffnung oder Nische. Bestenfalls werden die ganzjährig geschützten kleinen „Rüttelfalken“ mit speziellen Nisthilfen unterstützt, wie zum Beispiel im Turm der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist oder im Landesbildungszentrum Schloss Weinberg in Kefermarkt.

Junge Turmfalken mit Wühlmausvorrat. © H. Kurz

Kleiner „Rüttelfalke“ braucht besonderen Schutz

In den Gemäuern des Schlosses Weinberg sind die sympathischen Wühlmausjäger bereits viele Jahre gern gesehene Gäste, die die kleinen Nager von der Luft aus im Rüttelflug erspähen und sich dann zu Boden stürzen. Nicht jeder Jagdflug ist erfolgreich, doch Beharrlichkeit wird belohnt und so kann auch schon mal ein kleines Depot in einem Kasten, abseits der Jungvögel, für schlechte Zeiten angelegt werden.

Brutplätze müssen erhalten werden und Einflugöffnungen dürfen nicht verschlossen werden, die Lebensstätten unserer heimischen Vögel sind gesetzlich geschützt. Ist eine Baumaßnahme an einem Nistplatz unumgänglich, sollte diese außerhalb der Brutzeit stattfinden. Zerstörte Brutplätze müssen mit geeigneten Nistkästen ersetzt werden.

Unterstützen auch Sie gebäudebrütende Tierarten wie den Turmfalken

Vielleicht können Sie Ihre Kirchengemeinde davon überzeugen, es Turmfalken wieder möglich zu machen am Kirchturm zu brüten. Für den Bau und die Anbringung von Turmfalkenkästen in Abstimmung mit den eventuell darin vorkommenden Fledermausarten kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail oberoesterreich@naturschutzbund.at oder per Telefon unter 0732/779279.

Verunfallte Greifvögel und Eulen oder Jungvögel in Gefahr können auf unserer Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW in Linz/Ebelsberg gebracht werden. Nestlinge werden dort von arteigenen Ammenvögel großgezogen und anschließend wieder ausgewildert. Die Notfallnummer der ICARA Tierrettung lauter 0676/5966122.

Ammenvogel mit Nachwuchs bei OAW. © H. Kurz

 

Diese Aktion wird gefördert vom Land Oberösterreich, Abteilung Naturschutz. 

03.07.2024

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