Die liebe Not mit dem Fledermauskot

© Wielfried Rieder

Das Mausohr ist mit einer Flügelspannweite von rund 40 cm die größte heimische Fledermausart. Als Sommerquartiere nutzt es große ungestörte Dachböden von Schlössern oder Kirchen, selten von Privatgebäuden. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Laufkäfer oder Maikäfer, aber auch andere Insekten – und das in großen Mengen. Pro Nacht muss eine Fledermaus im Sommer ein Drittel bis zur Hälfte ihres Körpergewichtes fressen. Dementsprechend groß sind die anfallenden Mengen an Fledermaus-Guano.

Um das Entfernen des Fledermauskots zu erleichtern, wurden Anfang März – vor dem Eintreffen der Fledermäuse aus ihren Winterquartieren – in zwei Gebäuden, welche große Fledermauskolonien beherbergen, Plattformen errichtet.

 

Pfarrkirche Weyer

Eine der größten Fledermauskolonien Oberösterreichs lebt im Dachboden der Pfarrkirche Weyer. Rund 1.000 Mausohr-Weibchen verbringen hier den Sommer und ziehen ihre Jungen groß.

Im Rahmen des Projekts "Offene Dörfer, offene Türme" des Naturschutzbundes, unterstützt vom Land Oberösterreich, Abteilung Naturschutz wurden Zwischenböden unter den Hangplätzen der Fledertiere eingezogen.

Ehrenamtliche Helfer trugen das Baumaterial die 66 Stufen durch den Turm in den Dachboden, wo es vom Tischler und Kirchenpfleger Stefan Weißensteiner und seinem Mitarbeiter Karl Riegler eingebaut wurde. Die fachliche Aufsicht der Bauarbeiten erfolgte durch MitarbeiterInnen der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und –forschung in Österreich (KFFÖ).

 

© Josef Wadl

Schloss Frein in Frankenburg

Im Dachboden von Schloss Frein in Frankenburg verbringen bis zu 800 Mausohr-Weibchen den Sommer.

Mitglieder der Naturschutzbund-Ortsgruppe und der Freiwilligen Feuerwehr Pehigen haben unter fachkundiger Anleitung von Gerhard Kienberger und Anton Doninger die neue Plattform unter dem Hangbereich der Fledermäuse auf dem Dachboden des Schlosses Frein montiert. "Die nötige Sicherheit bei der Betreuung des Sommerquartiers der Mausohren ist somit wieder gewährleistet", sagt Josef Wadl, Leiter der Naturschutzbund-Ortsgruppe Frankenburg.

Im November 2017 kaufte die Firma Green Finance das Schloss und begann mit der Sanierung – mit fachlicher Begleitung durch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ). Bei den Arbeiten wurde auf die Fledermauskolonie, die schon viele Jahrzehnte den Sommer auf dem Dachboden verbringt, Rücksicht genommen.

 

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