Rekorde der heimischen Natur: Der Feldhase - Spitzensportler am Acker

Den Ohren und Augen des Feldhasen entgeht fast nichts. © J. Limberger

Rekordhalter des Monats April

Da der Feldhase (Lepus europaeus) auf dem Speiseplan vieler Beutegreifer steht, ist er ständig auf der Hut. Bei der rasanten Flucht vor seinen Fressfeinden kann Meister Lampe beeindruckende Geschwindigkeiten erreichen. Der Naturschutzbund stellt den Spitzensportler der heimischen Feldflur im Monat April vor.

Der Feldhase ist ein typischer Bewohner der offenen Kulturlandschaft. Allerdings drohen ihm hier auch ständig Angriffe – sowohl vom Boden als auch aus der Luft. Ausgestattet mit ausgezeichnetem Hörvermögen und dank seiner seitlich am Kopf sitzenden, bernsteinfarbenen Augen, welche ihm einen Rundumblick von nahezu 360° erlauben, ist er perfekt an ein Leben auf der Flucht angepasst.

Sein oberseits erdbraunes Fell lässt ihn nahezu mit der Umgebung verschmelzen. Bei Gefahr harrt der Meister der Tarnung so lange wie möglich regungslos in einer Bodenmulde aus, um dann im letzten Moment abrupt und Haken schlagend zu fliehen. Sein stromlinienförmiger Körper und die langen Hinterläufe erlauben ihm dabei  Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Den exzellenten Sprinter mit ausgefeilter Fluchttechnik holt so schnell keiner ein.

Der Feldhase benötigt eine reich strukturierte Kulturlandschaft mit kleinen Äckern, Brachflächen und Ackerrainen, Hecken und Feldgehölzen sowie artenreiche Wiesen, welche ihm Versteckmöglichkeiten und ein vielfältiges Nahrungsangebot bieten. Denn als Sportler muss der Feldhase auf gesunde Ernährung achten, um diese Spitzenleistungen erbringen zu können. Der Vegetarier ernährt sich äußerst  abwechslungsreich: nahrhafter Klee und über 70 verschiedene Wildkräuter stehen auf seiner Speisekarte. Getreide und andere Feldfrüchte, im Winter auch Rinde und Knospen bereichern seine Kost.

Heute zählt der Feldhase zu jenen Tierarten, die zwar noch weit verbreitet, jedoch wesentlich seltener als früher anzutreffen sind. Hauptgrund ist die Intensivierung der Landwirtschaft.

Sie haben einen Feldhasen beobachtet? Dann melden Sie diesen oder andere Tier- und Pflanzenarten bitte auf der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes unter www.naturbeobachtung.at

Schneller, höher, weiter, spektakulärer

Im Jahr 2022 stellt der Naturschutzbund in der Artikelserie „Rekorde der heimischen Natur“ monatlich beeindruckende Höchstleistungen der Tier- und Pflanzenwelt Oberösterreichs vor und will so auf die beeindruckende Artenvielfalt unseres Landes aufmerksam machen.

Lesen Sie zu den Rekordhalter der heimischen Natur:

Monat Jänner: Den Wanderfalken

Monat Februar: Der Zitronenfalter

Monat März: Der Springfrosch

 

 

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