Im Rahmen der Kampagne „Natur verbindet“ luden der Naturschutzbund, das Rewisa-Netzwerk und die Gemeinde Kirchschlag vergangenes Jahr zu zwei Praxistagen zum Thema „Heimische Wildpflanzen bei der Gestaltung von Blühflächen im öffentlichen Raum“ ein: Anfang April 2018 wurden im Rahmen des ersten Praxistages verschiedene Blühflächen mit heimischen Pflanzen mit Hilfe von verschiedenen Methoden (Aussaat, Bepflanzung) vor dem Gemeindeamt angelegt. Im zweiten Teil des Workshops im September 2018 wurden von den Teilnehmern gemeinsam mit dem Kursleiter Markus Kumpfmüller vom REWISA-Netzwerk, Naturgarten-Fachmann und Landschaftsplaner, verschiedene Pflegearbeiten durchgeführt und Frühblüher eingesetzt.
Mittlerweile haben sich die Flächen prächtig entwickelt.
Unter dem Motto „Jeder Quadratmeter zählt!“ rief der Naturschutzbund im Rahmen der Kampagne Natur verbindet zum Pflanzen und Erhalten von vielfältigen Gehölzstreifen auf und suchte dabei die im Sinne der Natur schönsten Hecken im ganzen Land. Österreichweit dürfen sich nun drei seit Jahren engagierte Bauern und die Jägerschaft St. Georgen bei Salzburg über die Auszeichnung freuen. Als Oberösterreichischer “Heckenkönig“ wurde Ernst Junger aus Dorf an der Pram gekürt.
Äußerst artenreich
Die Hecken von Ernst Junger sind in Summe mehrere Kilometer lang und umgeben das gesamte Gelände seiner biologisch bewirtschafteten Baumschule. Heimische Wildsträucher wie Heckenrose, Liguster, Weißdorn, Kornelkirsche, Faulbaum, Sanddorn, Schneeball und viele mehr wurden vor zehn, manche sogar schon vor dreißig Jahren angepflanzt. Dazu kommen noch Uferstreifen rund um die Teiche am Gelände. Viele der Heckenabschnitte werden von Obstbäumen gesäumt. Mit einer beachtlichen Breite von bis zu acht Metern ist dieses Heckenreich der perfekte Windschutz und verbessert das Mikroklima, vor allem aber ist es auch ein Lebensraum für die unterschiedlichsten Tierarten.
Um auf die Bedeutung der Hecken in der Landschaft aufmerksam zu machen, findet jährlich ein Heckenfest bei Ernst Junger unter Mitwirkung des Naturschutzbundes statt.
„Hecken sind das Allerschönste – und zwar das ganze Jahr hindurch. Sie bieten Blütenpracht im Frühling und bunte Früchte im Herbst. Sie schützen vor Wind und dienen als Unterschlupf für alle möglichen Tiere wie Waldohreule oder Feldhase“, so der frischgekürte Heckenkönig aus Oberösterreich Ernst Junger.
Josef Limberger, Obmann vom Naturschutzbund Oberösterreich, gratuliert dem Gewinner ganz herzlich und bedankt sich bei ihm für sein Engagement: „Genau solche Menschen braucht es im Naturschutz“.
Im Rahmen der Kampagne „Natur verbindet“ luden der Naturschutzbund, das Rewisa-Netzwerk und die Gemeinde Kirchschlag am 27. September 2018 zu einem Praxistag zum Thema „Heimische Wildpflanzen bei der Gestaltung von Blühflächen im öffentlichen Raum“ ein.
Im zweiten Teil des Workshops im September wurden von den Teilnehmer gemeinsam mit dem Kursleiter Markus Kumpfmüller vom REWISA-Netzwerk, Naturgarten-Fachmann und Landschaftsplaner, verschiedene Pflegearbeiten durchgeführt. Die Blühflächen, welche sich trotz des trockenen und heißen Sommers sehr gut entwickelt haben, wurden mit der Sense gemäht und Blumenzwiebeln von Frühjahrsblüher als Blickfang eingelegt.
Ende April 2018 luden im Rahmen der Kampagne „Natur verbindet“ der Naturschutzbund, das REWISA-Netzwerk und die Gemeinde Kirchschlag Interessierte zur Umgestaltung von Rasenflächen vor dem Gemeindeamt zu ausdauernden Blühflächen mit heimischen Wildblumen ein.
Über fünfzig Zuhörer kamen zu der Vortragsveranstaltung am Vorabend und informierten sich, was man in privaten und öffentlichen Gärten für die Natur tun kann.
Die zwanzig Teilnehmer der Praxiswerkstätte, Mitarbeiter von Gemeinden und Bauhöfen, Gartenplaner sowie Naturliebhaber aus Österreich und Bayern, durften einen Vormittag lang selbst Hand anlegen. Unter der fachkundlichen Anleitung des Naturgartenexperten Markus Kumpfmüller wurden verschiedene Möglichkeiten erprobt, wie eine Verwandlung einer Rasenfläche in eine Blühfläche gelingen kann.
Heimische Wildpflanzen sind unschlagbar!
Die Verwendung von heimischen Pflanzen ist bei der Anlage von insektenfreundlichen Blühflächen unverzichtbar, da vor allem viele Wildbienen- und Schmetterlingsarten auf diese angewiesen sind und ohne sie nicht leben können. So benötigen beispielsweise die Raupen des beeindruckenden Schwalbenschwanz die Wilde Möhre oder andere Doldenblütler als Futterpflanzen.
Die heimischen Pflanzen sind aber nicht nur wertvoll für die Natur, sondern auch noch besonders nachhaltig und kostenschonend, da sie an das Klima und den Boden angepasst und daher wenig pflegeintensiv sind. Und sie können hinsichtlich Schönheit auch mit den exotischsten Gartengewächsen leicht mithalten.
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